Hochwasser: Bundeskanzlerin sagt Soforthilfe für die betroffenen Bürger zu

Den direkt betroffenen Bereich der Altstadt sah sie dabei nur aus dem Hubschrauber, zum Ärger von Mario Scheuermann, der mit einem Dutzend der verbliebenen Bürger aus den nicht gefährdeten Häusern am Museum vergeblich auf ein Gespräch mit der Politikerin hoffte: "Wenn sie nicht zu uns in die Altstadt kommt, dann ist das für mich Gummistiefel-Tourismus", kritisierte er.

Gummistiefel trug die Kanzlerin nicht, sondern Wanderschuhe, als sie mit Ministerpräsident Torsten Albig, Innenminister Andreas Breitner, Landrat Gerd Krämer, Bürgermeister Andreas Thiede und Vertretern des Katastrophenstabes von der Kanalbrücke "Horster Damm" einen Blick auf die Elbe warf und dann an der Einfahrt zur Bahnhofstraße, wo knöcheltiefes Wasser auf der Fahrbahn stand, einen kleinen Eindruck von der Macht des Hochwassers bekam.

"Respekt und Anerkennung für die Leistung der Helfer", diktierte sie dann den wartenden Journalisten in die Blöcke, um schließlich die gute Nachricht zu verkünden: "Wir werden die betroffenen Menschen nicht allein lassen. Für sie beginnt der schlimme Teil noch, wenn sie nach dem Ablaufen des Hochwassers in ihre Häuser zurück können und sehen, welche Schäden die Flut hinterlassen hat. Es gibt eine Soforthilfe, die sich Bund und Länder teilen werden und die völlig unbürokratisch in Anspruch genommen werden kann. Auch die Spendenaktionen sind sehr zu begrüßen." Danach ging sie zurück zur Hafenstraße und sprach mit Helfern, die mit Pumpen Wasser aus der Kanalisation zurück in die Elbe befördern. Wenig später hob ihr Hubschrauber ab. Nächstes Ziel: Hitzacker.

"Ich finde es gut, dass sich jemand aus der Politik über die Schadenslage informiert. Das macht sie nicht nur wegen des Wahlkampfes", sagte Carsten Langer (27) von der Lübecker Feuerwehr anschließend. Auch Torsten Albig lobte: Merkels Besuch sei ein wichtiges Signal für die Bewohner der betroffenen Gebiete und die Helfer.

Die Stadt Lauenburg hat bei der Kreissparkasse ein Spendenkonto eingerichtet: Stadtkasse Lauenburg/Elbe, Stichwort: Hochwasserhilfe, Bankleitzahl: 230 527 50, Konto-Nummer: 400 00 64.