Lauenburg (bd). Ein gut 80-köpfiger Medientross ist gestern beim Besuch der Bundeskanzlerin auf eine harte, zeitintensive Bewährungsprobe gestellt worden. Nicht von Angela Merkel. Deren Auftritt in Lauenburg dauerte nur 20 Minuten. Wohl aber vom Bundespresseamt und der Kieler Staatskanzlei.

Der Reihe nach: Dienstagnachmittag waren die Redaktionen offiziell über den Besuch der Kanzlerin informiert worden. Um 13 Uhr werde sie sich gemeinsam mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig über die Hochwasserlage in Lauenburg informieren. Gestern um kurz nach 9 Uhr folgte die Terminänderung. Treffpunkt für die Presse sei schon um 11.30 Uhr an der Bundesstraße 5/Ecke Hafenstraße, Von dort, teilte der Kieler Regierungssprecher Carsten Maltzan mit, würden die Journalisten mit einem Shuttle-Service zum "Ort des Geschehens" gebracht. So weit, so gut. Doch weit gefehlt. Als die Journalisten gegen 11.55 Uhr vollzählig waren und warteten, kam die Nachricht, dass die Kanzlerin nun doch erst zum vorgesehenen Zeitpunkt kommen würde, Die Folge: Eine Stunde Wartezeit in der Mittagshitze - ohne das Angebot eines Erfrischungsgetränks.

Dafür aber mit zwei übereifrigen Vertretern des Bundespresseamtes, die von DLRG und Feuerwehr Pylonen aufstellen und mit Flatterband verbinden ließen. Ausdrücklicher Hinweis: Diese "Sperrlinie" dürfe nicht übertreten werden. Die zunehmende Verärgerung der Journalistenschar wich dann aber kurz vor dem Eintreffen belustigten Blicken, als ein Mitarbeiter des Bundespresseamtes die Pylonen in eine gerade Linie ausrichtete. Deutsche Gründlichkeit eben. . .