Lauenburg. Der Krise zum Trotz: Die Schifffahrt auf dem Elbe-Lübeck-Kanal boomt. “Es werden immer mehr Waren auf dem Wasserweg transportiert, und der Kanal ist dabei ein ganz entscheidender Transportweg“, berichtet Bettina Kalytta. Sie leitet das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) am Dornhorster Weg in Lauenburg.

2008 passierten 2432 Frachter und Tanker die Lauenburger Schleuse - fast 100 mehr als im Vorjahr. "Dazu kommt ein deutliches Plus bei der Ladungsmenge, weil die Schiffe immer größer werden", sagt Bettina Kalytta. Die durchschnittliche Ladungsmenge erreichte 2008 mit 974 Tonnen einen Rekordwert. Vor zehn Jahren transportierten die Schiffe noch rund 170 Tonnen pro Fahrt weniger. Die Leitende Baudirektorin des WSA sieht den Elbe-Lübeck-Kanal auf einem guten Weg. "Wir haben der Schifffahrt immer signalisiert, dass steigende Zahlen das beste Argument für einen Ausbau des Kanals sind", sagt sie.

In einem ersten Schritt sollen alle Brücken so erhöht werden, dass endlich Frachter mit Containern durch den Kanal fahren können. Für einen wirtschaftlichen Transport der Boxen reicht die Durchfahrtshöhe zurzeit noch nicht. "Da laufen die Gespräche, wir sind dabei, die Maßnahmen auf den Weg zu bringen", sagt Bettina Kalytta. Im zweiten Schritt soll in den nächsten zehn Jahren auch die Schleuse bei Witzeeze durch einen Neubau ersetzt werden. Dann hätten moderne Frachter von der Elbe her freie Fahrt bis in den Möllner Hafen. Die Lauenburger Schleuse dient dabei als Vorbild.

Vor allem land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse, Erdöl, Kohle, Erze und Metalle sowie Dünger und Baustoffe wurden auf dem Elbe-Lübeck-Kanal transportiert.

Die Zahl der Schleusungen lag im vergangenen Jahr in Lauenburg bei 6039. Dabei passierten neben den Binnenschiffen auch 4509 Sportboote und 64 Fahrgastschiffe die Schleuse an der Hafenstraße. "Das ist ein Plus von 5,2 Prozent für Lauenburg", sagt Bettina Kalytta. Noch deutlicher fällt das Plus an der Schleuse in Büssau bei Lübeck mit 19,5 Prozent aus. "Das bedeutet, dass viele Schiffe den Kanal heute als Wasserstraße nutzen und nicht nur an den Umschlagplätzen in Lauenburg und Mölln Ladung aufnehmen oder löschen", sagt die WSA-Chefin.