Der Hof Ehlers in Hasenmoor ist ein Bio-Pionier in Schleswig-Holstein. Die Frage der Bewässerung rührt an die Grundfesten des Demeter-Betriebes.

Der Graben am Ende der Kuhweide, in dem das Wasser normalerweise einen halben Meter hoch steht, ist ausgetrocknet. Von der langen Hitzeperiode im vergangenen Jahr hat er sich nicht mehr erholt. „Das ist beängstigend“, sagt Philipp Steenbock und schüttelt den Kopf. Der Geschäftsführer des Hof Ehlers in Hasenmoor hat den Graben jahrelang als zusätzliche Wasserquelle genutzt. Das geht derzeit nicht mehr. Und dann sind da noch 25 vertrocknete Bäume, die Steenbock im Herbst fällen muss. „Auch sie sind tot.“

Die vergangenen zweieinhalb Jahre seien hart gewesen, sagt der 42-Jährige. „Erst war es 2017 viel zu nass, und es fielen mehr als 1100 Milliliter Niederschlag – ein Jahr später regnete es nur noch 400 Milliliter. Dabei ist die Trockenheit wesentlich gefährlicher als ein nasser Sommer.“ Bereits im Juli des vergangenen Jahres hat Steenbock darüber nachgedacht, seinen Kühen, die sich normalerweise bis zum Herbst von dem Gras auf der Weide ernähren, zusätzliches Futter zu geben. Im Spätsommer gab es für den strengen Biobetrieb sogar grünes Licht vom Demeter Verband, Futter von konventionellen Landwirten dazukaufen zu dürfen, um die Tiere durch den Winter zu bringen. „Doch auch die konventionellen Bauern hatten nicht ausreichend Futter“, sagt Steenbock. Also musste er Tiere verkaufen – damit sie überlebten.