Buchholz/Trittau. Mareen Jacobs ist Kapitänin im Turn-Team Lüneburg-Buchholz. Was die 25-Jährige aus Trittau für ihr Comeback tut – und wer ihr hilft.

Ein bisschen langweilig ist Mareen Jacobs schon. Einfach nur auf der Couch rumzuliegen, ist nicht das Ding der 25-Jährigen. „Ich hab jede Menge Videos für meinen Instagram-Kanal geschnitten. Da bin ich sehr aktiv und hab 18.000 Follower“, erzählt die Spitzenturnerin. Als Kapitänin führt sie die Frauenriege vom Turn-Team Kiehn Group Lüneburg-Buchholz in der 1. Bundesliga an. An Turnen ist für Mareen Jacobs vorerst allerdings nicht zu denken.

Am Montag unterzog sie sich einer Operation am linken Sprunggelenk und ist voraussichtlich für sechs Wochen außer Gefecht gesetzt. Auch an diesen Erlebnissen lässt sie ihre Community teilhaben. „Ich musste hunderte Nachrichten beantworten“, erzählt die junge Frau, die in Trittau wohnt.

Mareen Jacobs: Nach der Operation will sie bis zum Saisonauftakt fit werden

In den Tagen zuvor hatte sie nämlich Bilder von ihrem ersten Skiurlaub auf der Steinplatte an der Grenze zu Österreich gepostet. Viele Follower vermuteten, dass sich Jacobs dabei verletzt habe. Doch die Operation am Standort Großhansdorf der Park-Klinik Manhagen war vorher geplant.

Am Wochenende vor der Fuß-Operation verbrachte Mareen Jacobs (Dritte von links) zum ersten Mal einen Skiurlaub – verletzungsfrei und mit viel Spaß.
Am Wochenende vor der Fuß-Operation verbrachte Mareen Jacobs (Dritte von links) zum ersten Mal einen Skiurlaub – verletzungsfrei und mit viel Spaß. © HA | Privat

„Ich bin extrem vorsichtig Ski gefahren. Ich wollte nicht mit einer neuen Verletzung die geplante Operation gefährden“, erzählt Mareen Jacobs. Normalerweise fährt sie fünfmal pro Woche nach der Arbeit – sie ist chirurgische Assistentin an eben dieser Klinik Manhagen – zum Turn-Training bei Blau-Weiss Buchholz.

Die Schmerzen im Fuß sind seit September immer schlimmer geworden

Im September seien ihre Fußprobleme erstmals aufgetreten und seitdem kontinuierlich schlimmer geworden. „Irgendwann waren die Schmerzen so groß, dass ich nicht länger als zehn Minuten Boden oder Sprung trainieren konnte“, berichtet der Schützling von Cheftrainerin Susanne Tidecks.

Etwa zwei Wochen nach der Operation muss sich Mareen Jacobs mit Gehhilfen fortbewegen.
Etwa zwei Wochen nach der Operation muss sich Mareen Jacobs mit Gehhilfen fortbewegen. © HA | Privat

Ein MRT war wenig aussagekräftig und Spritzen in den lädierten Fuß brachten keine dauerhafte Linderung. „Also haben wir uns für einen arthroskopischen Eingriff entschieden“, sagt Mareen Jacobs auch im Namen von Chefarzt Dr. Jan Hennings. Der Operateur stellte eine Art Überbein an einem Fußknochen fest, das auf eine Sehne drückte. Dadurch wurde die Sehne gereizt und war ständig entzündet.

Therapie mit Eigenblut ergänzt den Heilungsprozess nach Athroskopie

Um die Schmerzen zu lindern, fräste Dr. Hennings – laienhaft ausgedrückt – das Überbein vorsichtig ab. Mareen Jacobs wurde auch eine Eigenblut-Therapie verordnet. „Dabei wird einem Blut abgenommen. Das kommt dann in eine Zentrifuge und anschließend bekommt man die guten Zellen zurück in das entzündete Gelenk“, erklärt Jacobs, die auf der Couch zwar viel, perspektivisch aber keine Zeit hat. Das Verfahren soll die Heilung beschleunigen.

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Denn in gut sieben Wochen, konkret am Sonnabend, 13. April, in Ketsch, beginnt die Bundesligasaison 2024 der Deutschen Turn-Liga (DTL). „Ich gebe alles, um das Team dort zu unterstützten. Und wenn es nur an einem Gerät ist“, sagt die Kapitänin. Eine Nacht verbrachte sie nach der OP in der Klinik, bis zu zwei Wochen muss sie sich an Gehhilfen fortbewegen, darf dabei nur vorsichtig abrollen.

Acht Riegen der 1. Bundesliga starten am 13. April in die Saison 2024

„Der Arzt meinte, dass ich sechs Wochen nach der Operation wieder mit Training anfangen darf. Dann blieben noch zwei Wochen bis zum Wettkampf. Das könnte schon klappen“, sagt Mareen Jacobs mit der Leidenschaft einer Vollblutsportlerin. Derzeit wird sie physiotherapeutisch behandelt, will in einigen Tagen mit Oberkörper-Training beginnen und danach wie üblich ins Fitnessstudio.

Die wenige Zeit außerhalb von Arbeit und Training verbringt Mareen Jacobs gern mit den Familienhunden Tilda, einem hellen Labrador und deren junger Nichte Lotte (dunkles Fell).
Die wenige Zeit außerhalb von Arbeit und Training verbringt Mareen Jacobs gern mit den Familienhunden Tilda, einem hellen Labrador und deren junger Nichte Lotte (dunkles Fell). © Harburg | Dennis Fischer Photography

„Wenn es halbwegs geht, fahre ich auch wieder zum Training nach Buchholz, um bei den Mädels zu sein. Meine Kraftübungen kann ich an der Seite machen“, sagt sie. Auch wenn es Mareen Jacobs schwerfällt: Zunächst gilt es, Ruhe zu bewahren, weiter fleißig Videos für Social Media zu schneiden und sich mit den Familienhunden Lotte und Tilda abzulenken.