Buchholz/Lüneburg. Frauen aus Lüneburg und Buchholz steigern sich gegenüber dem Saisonauftakt und festigen Platz unter Deutschlands fünf besten Vereinen.

Besser und besser etablieren sich die Turnerinnen aus der Nordheide in der 1. Frauen-Bundesliga. Konnte sich der Aufsteiger in seiner ersten Erstligasaison 2022 noch auf Aushängeschild Karina Schönmaier verlassen, die mittlerweile nach Chemnitz gewechselt ist, präsentiert sich das Turn-Team Kiehn Group Lüneburg-Buchholz nun mannschaftlich ausgeglichener. Die meisten Turnerinnen sind Mitglied bei Blau-Weiss Buchholz.

Wie zum Saisonauftakt Ende April in Regensburg belegte das Turn-Team auch am zweiten von vier Wettkampftagen der Deutschen Turn-Liga (DTL) den fünften Platz unter acht Vereinen. Im Vergleich zum ersten Wettkampf verbesserte sich die Riege von Cheftrainerin Susanne Tidecks um siebeneinhalb auf 184,95 Punkte.

Mareen Jacobs kehrt stark zurück nach langer Verletzungspause

„Nach dem Balkendrama in Regensburg waren wir alle sehr erleichtert, dass wir in Kirchheim an unserem ersten Gerät, dem Balken, mit nur drei Stürzen und 45,900 Punkten gut in den Wettkampf einsteigen konnten“, sagte Tidecks. Wochenlang hatte sich Mannschaftsführerin Mareen Jacobs auf ihren Einsatz vorbereitet – und wurde belohnt.

Mannschaftsführerin Mareen Jacobs bei ihrer Bodenübung in der ausverkauften Sporthalle Stadtmitte.
Mannschaftsführerin Mareen Jacobs bei ihrer Bodenübung in der ausverkauften Sporthalle Stadtmitte. © Christian Habel

Neben ihrem Stammplatz am Sprungtisch startete die erfahrene Turnerin auch am Boden. „Nach langer Verletzungspause präsentierte Mareen ihre Übung sauber und elegant mit Vorwärtsschraube, anderthalbfacher Rückwärtsschraube und dem Doppelhocksalto“, beschreibt ihre Trainerin die Schwierigkeiten.

Kräftige Anfeuerung durch erstmals angereiste Fangruppe

In der ausverkauften Sporthalle in Kirchheim unter Teck wurden die Turnerinnen aus der Lüneburger Heide erstmals lautstark von einer Fangruppe angefeuert, die mit zwei Kleinbussen angereist war. „Dieses Wir-sind-nicht-allein-Gefühl hat unsere Damen zusätzlich beflügelt“, sagte Susanne Tidecks. Zu „unsere Damen“ gehören neben Mareen Jacobs auch Natalie Wolfgang, Sonja Fischer, Lotte Arnold, Gastturnerin Shadé van Oorschot aus den Niederlanden und Melina Schönheit.

An der Tabellenspitze der 1. Bundesliga gab es eine Überraschung durch das Turnzentrum der Deutschen Sporthochschule (TZ DSHS) Köln, das knapp vor dem TSV Tittmoning-Chemnitz den Tagessieg holte. Auftaktsieger MTV Stuttgart um Deutschlands bekannteste Turnerin Elisabeth Seitz trat geschwächt an, weil drei Juniorinnen beim Länderkampf in Frankreich im Einsatz waren. Stuttgart wurde diesmal Dritter, führt die Gesamttabelle aber weiter vor den nun punktgleichen Chemnitzerinnen an.

Cheftrainerin freut sich für Karina Schönmaier und Emma Malewski

„Das freut uns besonders, da Karina Schönmaier und Emma Malewski wichtige Punktesammlerinnen und Säulen der Chemnitzer Mannschaft sind“, sagte Susanne Tidecks. Die Hamburgerin Malewski ging aus der Kaderschmiede der HT 16 hervor und startete einige Jahre für die KTG Lüneburger Heide. Die aus Bremen stammende Schönmaier startete bis zu ihrem Wechsel an das Sportinternat Chemnitz zum Jahresende 2022 für Blau-Weiss Buchholz.

Deutsche Turn-Meisterschaften bis Sonntag in Düsseldorf

In der Frauen-Bundesliga geht es nach der Sommerpause weiter mit dem dritten und vierten Wettkampftag am 14. Oktober in Ketsch und am 11. November in Waging am See. Zuvor stehen für die Spitzenturnerinnen von diesem Donnerstag bis Sonntag die Deutschen Meisterschaften in Düsseldorf auf dem Programm. Aus dem Turn-Team Lüneburg-Buchholz sind Natalie Wolfgang und Sonja Fischer für „Die Finals 2023 Rhein-Ruhr“ qualifiziert.