Helgoland. Zwei Wikkelhouses als naturnahe Bauwerke entstehen in den Dünen, weitere sind geplant. Was hinter dem Konzept steckt.

Bekanntlich sind Nord­deutsche nicht aus Pappe. Sie sind vielmehr sturmerprobt und gegen Regen gut gewappnet. Besonders auf Deutschlands einziger Hochseeinsel, wo der Wind einen auch mal umhauen kann und einem der Regen ins Gesicht peitscht, leben die Bewohner nicht nur nah am Wasser, sondern auch mit den Gezeiten. Das nun ausgerechnet dort Häuser aus Pappe entstehen, überrascht auf den ersten Blick. Auf den zweiten macht es durchaus Sinn.

Denn bei den Wikkelhouses, die am vergangenen Wochenende auf der Düneninsel aufgebaut wurden, handelt es sich um ein innovatives und nachhaltiges Konzept aus den Niederlanden. Erdacht wurde es von den kreativen Köpfen des Unternehmens Fiction Factory aus Amsterdam. Laut Unternehmensangaben haben sie vier Jahre an der Entwicklung gearbeitet. Heraus gekommen ist ein Verfahren, bei dem 24 Schichten Wellpappe so miteinander verbunden beziehungsweise verwickelt werden, dass eine robuste „Sandwich-Struktur“ dabei herauskommt. Die Macher versprechen, dass die Pappe optimal isoliert. Bewohner brauchen sich nicht davor zu fürchten, dass sie frieren oder schwitzen. Zum Schutz vor Wind und Wetter wird das Wikkelhouse am Ende mit einer Folie und Holz so verkleidet, dass es „ein Leben lang“ hält, so die Konstrukteure.