Parteikreise: Antje Niewisch-Lennartz soll Justizministerium in Niedersachsen übernehmen. Vier Ministerposten für die Grünen.

Hannover. Einen Tag nach Abschluss der rot-grünen Koalitionsverhandlungen in Niedersachsen haben die Grünen wahrscheinlich eine Kandidatin für das noch nicht vergebene Justizressort gefunden.

Die hannoversche Verwaltungsrichterin Antje Niewisch-Lennartz soll nach Informationen aus Parteikreisen Justizministerin im Landeskabinett des designierten Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) werden.

Offiziell bestätigen wollte die Partei einen entsprechenden Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ am Montag aber zunächst noch nicht.

Nach der Wahl von Weil zum neuen Ministerpräsidenten am 19. Februar sollen die Grünen die Ressorts Justiz, Umwelt, Agrar und Wissenschaft leiten. Darauf hatten sich SPD und Grüne in ihren am Sonntag abgeschlossenen Koalitionsgesprächen geeinigt. Der Vertrag soll voraussichtlich am Mittwoch veröffentlicht werden.

SPD und Grüne dürften jedoch ihr deklariertes Ziel, die Hälfte der Ministerposten mit Frauen zu besetzen, nicht ganz erfüllen. Bleibt es bei der bisherigen Verteilung, würden nur vier der neun Ministerien von einer Frau geleitet.

Trotz ihrer vier Ministerposten sind die Grünen nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Wichard Woyke von der Uni Münster nicht automatisch die Gewinner der Koalitionsverhandlungen. Er erwartete vor allem eine „ganz zentrale Rolle“ der SPD-geführten Staatskanzlei.