Das spektakuläre Gebäude mit Blick über den Okerstausee soll Touristen in den Harz locken. Private Investoren planen den Bau aus Stahl und Glas.

Goslar. Ein Tourismusprojekt beschäftigt derzeit die Gemüter im Harz. Private Investoren planen den Bau eines Vier-Sterne-Hotels auf der Staumauer des Okerstausees. "Die Idee ist faszinierend. Ein solches Hotel wäre eine absolute Attraktion für den Harz und deutschlandweit sicher einmalig", sagte Goslars Landrat Stephan Manke (SPD). Ideengeber und Sprecher der Investorengruppe ist der Harzer Unternehmer Heiko Rataj. Die Errichtung eines Hotels auf der Betonstaumauer wäre aus seiner Sicht kein Problem. "Wir planen eine zweigeschossige Konstruktion aus Stahl und Glas in Modul-Bauweise", sagte er. Das Hotel solle etwa 80 bis 90 Betten sowie Räume für Tagungen und Restauration haben. Dazu sei eine sogenannte Freisitzebene mit 300 Plätzen vorgesehen- mit großartigem Weitblick.

Für das Hotelprojekt wären nach Ratajs Worten keine Baggerarbeiten erforderlich. "Es muss kein Baum gerodet werden und kein Stück Natur weichen." Die Staumauer wäre auch nach dem Bau allgemein zugänglich. Die bisherige Fahrbahn bliebe erhalten. "Wenn alle Genehmigungen vorlägen, bräuchten wir für die Fertigstellung des Hotels höchstens ein Jahr."

Der Harzer Tourismusverband (HTV) begrüßte die Planungen. "Innovative touristische Projekte sind generell wichtig für die weitere Entwicklung der Region", sagte Geschäftsführerin Carola Schmidt. Landrat Manke geriet regelrecht ins Schwärmen. "Es ist ein tolles Projekt. Wir würden damit großes Aufsehen erregen, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit." Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) soll seine Unterstützung zugesagt haben.

Ob und wann das Millionenprojekt realisiert werden kann, ist allerdings offen. Die Harzwasserwerke als Eigentümer der Talsperre stehen dem Plan ablehnend gegenüber. Dafür gebe es betriebliche Gründe, sagte ein Sprecher, ohne Details zu nennen. Die Harzwasserwerke wollen Okertalsperre und Staumauer sanieren. Die Sanierung ist aber erst in fünf bis acht Jahren zu erwarten.