Frankfurt/Main. Detlev Drenckhahn, Präsident von WWF-Deutschland, erinnerte an den großen Zoologen, der am kommenden Freitag 100 Jahre alt geworden wäre: "Wie kaum ein anderer hat Grzimek mit seinem Einsatz den modernen Naturschutz weltweit mitgeprägt und Millionen Menschen auf unnachahmliche Weise vermittelt, wie wunderbar und schützenswert die Natur ist." Doch zwei Jahrzehnte nach seinem Tod seien Tier- und Pflanzenwelt stärker bedroht denn je zuvor. "Deswegen ist sein Geburtstag auch eine Mahnung, die Anstrengungen zum Natur- und Klimaschutz in allen Gesellschaftsbereichen weiter zu intensivieren."
Bernhard Grzimek, der am 24. April 1909 in Schlesien geboren wurde, beschäftigte sich als Tierarzt und Wissenschaftler zunächst mit Verhaltensforschung. 1945 wurde er Leiter des völlig zerstörten Zoos in Frankfurt.
Mit dem Oscar-gekrönten Film "Serengeti darf nicht sterben" und seiner 1956 gestarteten TV-Sendung "Ein Platz für Tiere" machte Grzimek Naturschutz in Deutschland populär. Der Showman und Selbstdarsteller erreichte mit seiner Sendung, die er stets mit den Worten "Guten Abend, meine lieben Freunde" anmoderierte, Traum-Einschaltquoten von über 70 Prozent. Unermüdlich sammelte er Spenden für Naturschutzprojekte vor allem in Afrika.
In den 70er Jahren machte Grzimek einen kurzen Abstecher in die Politik. Der damalige Bundeskanzler Willy Brandt berief ihn zum ersten Beauftragten der Bundesregierung für Naturschutz. Doch er gab das Amt bald wieder auf. Grzimek sah keine Möglichkeit, seine Ziele dort zu verwirklichen. 1975 gründete er gemeinsam mit anderen Naturschützern den BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland). Grzimek war auch Ehrensenator des WWF.
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