An 175 Abenden begrüßte Bernhard Grzimek zwischen 1956 und 1987 die deutsche Fernsehgemeinde.

"Guten Abend, meine lieben Freunde." An 175 Abenden begrüßte Bernhard Grzimek zwischen 1956 und 1987 die deutsche Fernsehgemeinde aus dem Studio des Hessischen Rundfunks. Bis zu 35 Millionen Zuschauer schalteten ein, wenn der Professor seine eindringlichen Appelle zur Rettung der Natur formulierte. Familienfreundlich und manchmal auch vermenschlicht-kitschig berichtete Grzimek über die bedrohte Tierwelt. Gespannt wartete sein Publikum, welchen Liebling er denn wohl mit ins Studio gebracht habe. Mal hockte ein Gepard an seiner Seite, mal umarmte ihn ein Affe, mal wand sich eine Schlange auf dem Schreibtisch. Lange vor der Gründung der Grünen oder von Greenpeace war Grzimek ein populärer Umweltschützer, der gegen Robbenschlächter, Stierkämpfer und die Pelzindustrie zu Felde zog. "Der Einzige, der einen Ozelotpelz wirklich braucht, ist ein Ozelot", sagte er einmal. Vieles an den Auftritten des Frankfurter Zoodirektors mag uns heute sehr fern sein: die Schwarz-Weiß-Szenerie, die beschauliche Redeweise. Und doch ist fast alles, für das der Tierfilmer stand, unverändert wichtig. Bernhard Grzimek hätte in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag gefeiert. Loriot hat ihm mit seiner "Steinlaus" zu Recht ein Denkmal gesetzt. In diesem Journal zeichnen wir sein spannendes Leben in Bildern nach.

"Die Sorge geziemt dem Alter", sagt Goethe - das galt für Grzimek, aber auch für James Last, den wir vorstellen - und fährt fort: "... damit die Jugend eine Zeit lang sorglos sein kann." Genau diesen Bogen schlagen wir in diesem Heft. Juleska Vonhagen hat mit ihrem Buch "Herzmist" den Ton einer selbstbewussten Generation getroffen, die selbstverständlich über Liebe, Leid und Leidenschaft diskutiert. Uns sagte sie Sätze wie "Wir sind schon starke Mädchen". Lassen Sie sich überraschen!

Ihre Journal-Redaktion