Er isst gern Fisch, aber noch lieber hilft er den Stören. Die beiden Stör-Arten, die früher norddeutsche Flüsse besiedelten, sind inzwischen...

Er isst gern Fisch, aber noch lieber hilft er den Stören. Die beiden Stör-Arten, die früher norddeutsche Flüsse besiedelten, sind inzwischen ausgestorben. Doch Jörn Geßner und seine Berliner Kollegen setzen alles daran, dass die urtümlichen Fische hier bald wieder heimisch werden.

Schon während seines Biologiestudiums in Hamburg konzentrierte sich der heute 46-Jährige auf Störe, schrieb seine Diplomarbeit über deren Haltung in Zuchtbecken. Er blieb dem Thema treu, reiste dienstlich rund um die Nordhalbkugel überall dorthin, wo es Störe gab. Weite Urlaubsreisen mit seiner Frau und seinem Sohn (13) vermeidet er deshalb, bleibt mit ihnen in Europa. Die Störe bestimmen sein Berufsleben, beanspruchen viel Zeit. Dennoch versucht Geßner, regelmäßig Volleyball oder Badminton zu spielen, liest viel, geht gern einmal in ein Konzert oder ins Kino.

Der gebürtige Bergedorfer könnte sich vorstellen, bis zur Pensionierung den Stören treu zu bleiben. Schließlich werde es jetzt mit den Wiederansiedlungsprojekten in der Oder und wohl bald auch in der Elbe erst richtig spannend.

Auch Sohn Jakob interessiert sich für die Kaviar-Fische. Aber Vater Geßner hält nichts davon, dass sein Sohn in seine Fußstapfen tritt. Der solle lieber etwas Vernünftiges machen, sagt er schmunzelnd.