"Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und haben oft andere Krankheiten als Erwachsene. Deswegen gehören kranke Kinder in Kinderkliniken und nicht in die Erwachsenenabteilungen der Krankenhäuser", fordert Dr. Klaus Gritz. Er kritisiert, dass in einigen Regionen der Bundesrepublik bis zu 40 Prozent der Kinder stationär in Erwachsenenabteilungen behandelt werden. "Das ist nicht kindgerecht, weder von der pflegerischen noch von der ärztlichen Seite." Aber unsere Gesellschaft wird immer älter, und es wird weniger Kinder geben. Zudem wächst mit dem medizinischen Fortschritt der Anteil der Kinder, die ambulant behandelt werden. Die Folge: Die Bettenzahl der Kinderkliniken nimmt ab. "Deshalb werden sicherlich einige Kliniken geschlossen, andere zu größeren Zentren ausgebaut", prognostiziert Gritz. Unter Umständen müssten Eltern lange Anfahrtswege in Kauf nehmen. "Aber sie sollten verstehen, dass ihr Kind in der 50 Kilometer entfernten Kinderklinik besser aufgehoben ist als in der Erwachsenenabteilung des Kreiskrankenhauses."