Bereits in den 1970er Jahren soll das Judas-Evangelium in der ägyptischen Wüste gefunden worden sein. Erstmals tauchte es 1983 auf. In einem Genfer Hotel bot ein ägyptischer Antiquitätenhändler den Fund dem deutschen Ägyptologen Stephen Emmel und einem Kollegen an - in drei Schuhkartons. "Wir durften keine Notizen machen", erinnert sich der Professor aus Münster, der nicht wagte, die zerbröselnden Blätter anzufassen und sie mit einer Pinzette anhob. Die Verkäufer verlangten drei Millionen Dollar. Ein Kauf kam nicht zustande. 2000 erwarb die Antiquitätenhändlerin Frieda Nussberger-Tchacos, eine in Ägypten geborene Griechin, die Judas-Schrift für angeblich 300 000 Dollar. Dann soll eine US-Firma ("Nemo") 1,25 Millionen Dollar geboten haben. 2001 übergab Tchacos das Dokument der Schweizer Maecenas-Stiftung für antike Kunst. National Geographic erwarb das Recht zur Veröffentlichung und finanzierte mit dem Waitt Institute for Historical Discovery die Restaurierung. Das Original soll an Ägypten zurückgegeben werden.