Der letzte Flug der US-Raumfähre “Endeavour“ ins All ist erneut um eine Woche verschoben worden. Im Juni soll noch die “Atlantis“ starten.

Washington. Der letzte Weltraumflug des US-Shuttles "Endeavour“ verzögert sich weiter. Da die Behebung eines Problems an der Elektrik der Raumfähre mehr Zeit in Anspruch nehme als gedacht, könne die „Endeavour“ nicht vor dem 10. Mai abheben, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Auch ein noch späterer Termin sei denkbar. Die „Endeavour“ hätte eigentlich am vergangenen Freitag vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral im Bundesstaat Florida zu einer zweiwöchigen Mission abheben sollen. Wegen eines technischen Defekts wurde der Start zunächst auf diesen Montag verschoben, am Sonntag hieß es dann, die „Endeavour“ könne nicht vor dem 8. Mai abheben.

Ursprünglich wurden Probleme mit einer Heizvorrichtung für die Treibstoffleitungen der Raumfähre als Ursache für die Verschiebung des Starts angegeben. Eine genauere Untersuchung ergab nach Angaben der Nasa nun, dass diese Probleme von einem Defekt in einer elektrischen Verteilerbuchse im Motorbereich verursacht wurden. Eine neue Buchse muss nun eingebaut und getestet werden. Allein der Test nehme zwei volle Tage in Anspruch, teilte die Nasa mit.

Die „Endeavour“ soll als vorletzter Space Shuttle ins All reisen und eine Messanlage für kosmische Strahlung zur Internationalen Raumstation ISS bringen. Bereits im März war die Raumfähre „Discovery“ letztmalig zur ISS geflogen. Ende Juni steht noch der letzte Raumflug der „Atlantis“ an, dann ist das Shuttle-Programm der USA nach 30 Jahren vorerst Geschichte. Sollte der „Endeavour“-Start bis zum 10. Mai stattfinden, wäre die „Atlantis“-Mission nach Aussage der Nasa vom Sonntag nicht betroffen. Werde es später, sei eine Verschiebung nicht auszuschließen.

Der Astronaut Mark Kelly ist der Kommandeur der letzten Mission der "Endeavour". Seine Frau, die bei einem Attentat im Januar schwer verletzte US-Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords, wird zu dem nächsten Startversuch wieder anreisen. Sie war schon am Freitag vor Ort, wurde dann aber wieder nach Houston gebracht, wo sie sich zur Rehabilitation in einem Krankenhaus befindet.