Das ist der Gipfel: Wissenschaftler aus Gießen wollen in luftiger Höhe ermitteln, wie der Körper sich dem Sauerstoffmangel anpasst.

Frankfurt. Die Forschung treibt es auf den Gipfel - auf 6000 Meter Höhe. In einem permanenten Labor auf dem Mount Everest wollen Gießener Lungenforscher ermitteln, wie der Körper sich an den Sauerstoffmangel anpasst, der in dieser Höhe nach einiger Zeit zum Versagen von Herz, Lunge und Gehirn und damit zum Tod führt. Die Situation gleiche der von chronisch Lungenkranken und der von intensivmedizinisch betreuten Patienten, teilte die Justus-Liebig Universität Gießen (JLU) am Dienstag in Frankfurt mit. „Die Mechanismen, die zu diesem Organversagen führen, sind keinesfalls unabwendbar, wie das Gießener Everest-Experiment von 2003 zeigte.“ Bisher seien die Mechanismen der zellulären Anpassung aber noch unverstanden und würden therapeutisch nicht genutzt.

Diese laufen in jedem Bergsteiger während der Höhenanpassung ab. Sie seien somit „das ideale Objekt für medizinische Forschung, die sich mit Erkrankungen beschäftigt, die durch Sauerstoffmangel ausgelöst werden“. Von den Erkenntnissen sollen die Bewohner in großen Höhen profitieren, aber auch die Menschen in europäischen Breitengraden, hieß es.

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Die JLU kooperiert dabei mit der Universität Lhasa in Tibet. An der Finanzierung des Projekts sind unter anderem die Regierung der autonomen Region Tibet und die Deutsche Forschungsgemeinschaft beteiligt.