Das Planetarium Hamburg und abendblatt.de präsentieren Ihnen den Sternenhimmel - zum Angucken und Mitnehmen als Podcast.

Hamburg. Im Februar werden die Tage wieder merklich länger. Am Monatsende steht die Sonne mittags schon deutlich höher und fast elf Stunden am Himmel. Dafür sehen wir über den Monatsverlauf immer weniger vom Mond: Der Februar beginnt noch mit einem bauchigen Mond, der Abend für Abend dicker wird. Am 7. Februar erhellt er als Vollmond im Grenzbereich der Sternbilder Krebs-Löwe die ganze Nacht, am 21. haben wir Neumond.

Der Februar ist vielleicht der beste Monat, um Sirius, den hellsten Fixstern, zu sehen. Er erreicht bereits in den frühen Abendstunden seine größte Höhe im Süden. Sirius im Sternbild Großer Hund ist der südlichste Stern im Wintersechseck und funkelt bläulich-weiß etwa eine Handspanne über der Südrichtung. Am frühen Abend, gegen 19, 20 Uhr, können wir Sirius auch noch gut mit dem "Abendstern" Venus vergleichen, der noch viel heller leuchtet. Venus zeigt im Vergleich zu den funkelnden Fixsternen ein ruhiges Licht.

Es lohnt sich, schon in der Abenddämmerung zum Himmel zu schauen, denn dort bahnt sich ein Treffen von Venus und Jupiter, den beiden hellsten Planeten, an. Venus ist zu Monatsbeginn noch 40 Grad östlich von Jupiter entfernt. Ende Februar trennen sie nur noch gut zehn Grad - sie sind zu einem prächtigen Paar geworden. Vom 25. bis 27. Februar zieht die Sichel des zunehmenden Mondes an ihnen vorbei.

Kurz nach 22 Uhr ist Venus bereits untergegangen - nur noch Jupiter leuchtet im Westen zusammen mit Sirius im Süden. Ziehen wir in Gedanken eine Linie von Sirius hoch hinauf zu Capella im Fuhrmann, die über uns funkelt, so folgen wir damit dem Verlauf der winterlichen Milchstraße, die wir nur von einem dunklen Beobachtungsort in voller Pracht erkennen.

+++Zum Podcast: Der Sternenhimmel über Deutschland im Februar+++

Rechts und links der Milchstraße gibt es ein wahres Gipfeltreffen heller Sterne. Allen voran das Prachtstück des Winters, die wohl schönste Sternenfigur überhaupt: Orion, der Himmelsjäger. Wir finden ihn "rechts", also westlich der Sirius-Capella-Linie auf halber Höhe im Südsüdwesten.

Drei gleich helle Sterne bilden den Gürtel, jeweils zwei helle Sterne darüber und darunter die Schultern bzw. die Füße der Jägergestalt. Ziehen wir eine Linie von Sirius über die drei Gürtelsterne des Orion weiter nach rechts oben (nach Westen), so treffen wir rechts über dem Orion auf Aldebaran, das rote Auge des Stiers, und darüber hinaus auf das kompakte Siebengestirn, die Plejaden im Stier. Höher als Sirius im Süden funkeln Prokyon und das Zwillingspaar Castor und Pollux.

Diese Zone der hellen Wintersterne rund um den Orion wird sich in den kommenden Stunden Richtung Westen verlagern, während im Osten neue Sterne auftauchen. Der Frühling naht: Halbhoch im Südosten ist bereits das zentrale Sternbild des Frühlings zu sehen, das Sternentrapez des Löwen. Wie ein Rubin leuchtet Mars in diesem Tierkreissternbild. Der Planet wird nun immer auffälliger. Wenn wir ihn Nacht für Nacht beobachten, so merken wir, dass er sich westwärts unter den Sternen Richtung Regulus (dem hellsten Stern dieses Sternbilds) bewegt.

Diese "Rückläufigkeit" entgegen der normalen Laufrichtung um die Sonne ist nur scheinbar. Tatsächlich setzt unsere Erde auf ihrer schnelleren Innenbahn in den kommenden Wochen zum Überholmanöver an - der Rote Planet bleibt deshalb scheinbar unter den Sternen zurück. Während wir uns Mars nähern, erscheint er uns immer heller und im Fernrohr immer größer. Im März wird die Erde unseren äußeren Nachbarplaneten überholen; die "Marsopposition" tritt ein. Geht Mars Anfang Februar etwa drei Stunden nach Sonnenuntergang auf, so zeigt er sich am Monatsende schon kurz nach Sonnenuntergang.

Über dem Nordosthorizont "hängen" halbhoch die sieben Sterne des Großen Wagens, mit den drei Deichselsternen nach unten gerichtet. Unterhalb der Wagendeichsel grüßt uns ein heller, rötlicher Stern. Es ist Arktur im Bärenhüter. Arktur wird in den kommenden Stunden im Osten aufsteigen, ebenso das Tierkreissternbild Jungfrau. In dem Sternbild ist der Planet Saturn unterwegs. In der Nacht vom 12. auf den 13. Februar zieht der abnehmende Mond am Ringplaneten vorbei. Den schönsten Blick auf Saturn hat man derzeit erst gegen vier Uhr morgens, wenn er zusammen mit der funkelnden Spica, dem Hauptstern der Jungfrau, halbhoch die Südrichtung passiert.

Auch beim Ringplaneten Saturn bahnt sich ein Wettlauf an. Er hat mehr Vorsprung als Mars, aber unsere Erde wird auch ihn überholen. Allerdings erst im April.

Diese Monatssternkarte ist auch erhältlich im Planetarium Hamburg oder kann im Internet zusammen mit dem dazugehörenden Sternen-Podcast heruntergeladen werden: www.abendblatt.de/sterne