Der Spezial-Impfstoff für Schwangere ist in Hamburg seit vergangenem Dienstag verfügbar - doch nur wenige kommen bislang zur Impfung. Das Mittel (CSL H1N1 Pandemic Influenza Vaccine), das ohne Wirkkraftverstärker auskommt, wurde an sechs Frauenarztpraxen ausgeliefert. Ein Ansturm blieb jedoch aus. "Wir hätten mehr erwartet", sagt Claudia Rühlemann, Arzthelferin in der Praxis Barbara Feit/Claus Willig in Bergedorf. "Bevor der Impfstoff da war, haben viel mehr Frauen danach gefragt." Nur drei Schwangere haben sich in Bergedorf bislang impfen lassen, sechs in der Gemeinschaftspraxis Andrea Ehni in Poppenbüttel, etwa 15 in Othmarschen bei Dr. Thomas Minack und 24 in der Praxisklinik Winterhude. "Im Moment ist das Thema kaum in den Medien", sagt der Gynäkologe Thomas Gent, der in seiner Praxis in Rahlstedt 20 Frauen geimpft hat. "Deswegen wundert es mich nicht, dass die Nachfrage so gering ist." Der Arzt empfiehlt aber allen Schwangeren, sich impfen zu lassen . "Schwangere haben ein höheres Risiko, bei einer H1N1-Infektion Komplikationen zu entwickeln." Informationen über die Impfung für Schwangere stellt die Gesundheitsbehörde unter www.hamburg.de/schweinegrippe zur Verfügung.

Auch in Schleswig-Holstein steht der Impfstoff speziell für Schwangere bereit - als Fertigspritze in insgesamt 5200 Einzeldosen. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt die Impfung ab dem vierten Schwangerschaftsmonat. Im Norden beteiligen sich derzeit flächendeckend rund 170 gynäkologische Praxen.