Nach Angaben der WHO steigt die Zahl der Erkrankungen weltweit weiter an. Bisher gab es 61 Tote durch die Infektion. Drei weitere Länder meldeten erstmals Fälle.

Erstmals haben Finnland, Thailand und Kuba Erkrankungen mit dem H1N1-Virus gemeldet. In China wurden mehr als 340 Menschen unter Quarantäne gestellt, darunter mehrere Ausländer. Die höchste Zahl an Infektionen mit dem neuen Influenza-Virus gibt es laut WHO mit 2600 in den USA. In Kanada wurden am Dienstag 40 neue Erkrankungen gemeldet. Die meisten Todesopfer gab es bisher in Mexiko, dort sind 56 Menschen an Schweinegrippe gestorben. Nach einer im US-Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlichten Studie steckten sich in dem mittelamerikanischen Staat möglicherweise sogar rund 23 000 Menschen mit dem Virus an.

Mittlerweile sind 33 Länder von der Krankheit betroffen. Finnland bestätigte am Dienstag zwei Krankheitsfälle. Die Patienten waren nach Angaben der Gesundheitsbehörden von Helsinki durch Mexiko gereist. Zwei Erkrankungsfälle gab es zudem in Thailand, auch hier infizierten sich die Patienten den Angaben zufolge in Mexiko. Bei dem aus Kuba gemeldeten Erkrankten handelte es sich nach Angaben aus Havanna um einen mexikanischen Studenten.

China ergriff nach der Bestätigung des ersten Schweinegrippe-Falls strenge Quarantäne-Maßnahmen. 349 Passagiere des Fluges, mit dem der erkrankte Mexikaner aus den USA in der Stadt Chengdu angekommen war, wurden nach Behördenangaben isoliert, 78 Ausländer bleiben für sieben Tage in einem Pekinger Hotel unter Beobachtung. Der stellvertretende Gesundheitsminister Chinas Ma Xiaowei erklärte, sein Land wolle das weitere Eindringen des Virus mit verstärkten Anstrengungen verhindern.

Die WHO verteidigte das Anheben der weltweiten Pandemie-Stufe vor zwei Wochen von fünf auf sechs. Das sei wegen der steigenden Anzahl der Erkrankungen nötig gewesen. Anderenfalls hätte sich die Grippe noch schneller ausgebreitet, sagte WHO-Vize-Generaldirektor Keiji Fukuda in Genf.

Unterdessen kündigte der Schweizer Pharma-Hersteller Roche an, die WHO im Kampf gegen die Schweinegrippe zu unterstützen. Er werde der Organisation 5,65 Millionen Dosen des Grippemittels Tamiflu kostenlos zur Verfügung stellen und seine eigenen Produktionskapazitäten in den kommenden Monaten ausweiten, teilte ein Unternehmenssprecher mit.