Bewegung kräftigt das Herz

Kinder mit deformierter Wirbelsäule können prinzipiell Sport treiben. Eine Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose) werde dadurch nicht verstärkt, berichtet die "Ärzte Zeitung". Die Bewegung kräftige vielmehr Herz und Kreislauf. Bei schweren Verkrümmungen sollten aber Stoßbelastungen und Gewichtheben vermieden werden. Kinder mit einem ausgeprägten Rundrücken sollten bestimmte Bewegungen jedoch unterlassen. Bei entzündlichen oder tumorhaften Erkrankungen, so genannten Spondylolysen, seien Speerwerfen, Ringen oder Kunstturnen nicht zu empfehlen. (dpa)

Mehr Sport bei Rückenleiden

Fast die Hälfte aller Rückenleiden wird durch Bewegungsmangel verursacht. "Während erblich bedingte schwere Rückenleiden zurückgehen, nimmt Rückenschmerz als Folge mangelnder körperlicher Bewegung deutlich zu", erläutert der Rheumatologe Gert Hein von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Entwicklung habe vor allem mit Veränderungen in der Arbeitswelt zu tun. Der Anteil körperlicher Arbeit ist deutlich gesunken. Weniger Bewegung führe zur Abnahme der Muskulatur, dadurch werde die Wirbelsäule nur unzureichend abgestützt. (dpa)

Risikofaktor Stress

Etwa 80 Prozent der Bevölkerung leiden mindestens einmal im Leben an akuten Rückenschmerzen, mehr als ein Drittel der Patienten entwickelt langfristig chronische Beschwerden. Prof. Monika Hasenbring, Ruhr-Universität Bochum, zählt zu den Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung chronischer Rückenschmerzen psychosoziale Faktoren wie ständigen Stress im beruflichen und privaten Alltag, depressive Stimmung, aber auch einen falschen Umgang mit Schmerzen. Dazu gehören ängstliches Schonen oder extremes Durchhalten. Wer wegen der Schmerzen alle Aktivitäten einstellt, beansprucht seine Muskulatur weniger. Die Folge: Geschwächte Muskeln schmerzen schon bei geringer Beanspruchung. Wer trotz starker Schmerzen alle Aktivitäten um jeden Preis durchhalten will, erhöht die muskuläre Aktivität. Dies wirkt dann eher schmerzverstärkend. (HA)