Man versteht darunter die an den Hochschulen gelehrte und naturwissenschaftlich begründete Heilkunde. Die Einführung der Fächer Psychosomatik und Psychotherapie, medizinische Soziologie und medizinische Psychologie sowie Sozial- und Arbeitsmedizin hat die Basis der Schulmedizin erheblich verbreitert. Auch die Naturheilkunde ist heute mit den Bereichen, deren Methoden überprüfbar und in ihren Auswirkungen wiederholbar sind, an den meisten Universitäten, vor allem in Lehrplänen der physikalischen Therapie und Pharmakologie, vertreten. Trotzdem lastet auf der Schulmedizin immer dann ein negatives Image, wenn sie wegen ihrer teilweise aggressiven (und dann so auch meist notwendigen) Therapiemethoden in Vergleich gesetzt wird zur "sanften Medizin", die bei akut lebensbedrohender Krankheit nicht in Betracht gezogen werden darf. Im engeren Sinne befasst sich die Schulmedizin mit der Wissenschaft von der Wiederherstellung der Gesundheit, im weiteren Sinne mit der Lehre vom Bau, den Funktionen und den Erkrankungen des Menschen sowie deren Bekämpfung und Vorbeugung. Die Schulmedizin hat heute einen Umfang angenommen, der kaum noch zu überblicken ist. Daraus resultiert letztendlich die Aufteilung der Medizin in Spezialfächer wie Innere Medizin, Chirurgie, Frauenheilkunde, Neurologie und andere mehr. (co.)