Ein deutsch-panamaisches Forscherteam hat eine neue Froschart in den Bergen Panamas entdeckt. Das Tier leuchtet im schrillen Gelb und färbt ab.

Frankfurt. Er ist nur etwa zwei Zentimeter groß, leuchtend gelb und färbt bei Berührung ab: Ein deutsch-panamaisches Forscherteam hat eine neue Froschart in den Bergen Panamas entdeckt. Die Wissenschaftler des Senckenberg-Forschungsinstituts aus Frankfurt (Main) waren mit ihren Kollegen zwischen 2008 und 2010 auf mehreren Expeditionen in der unzugänglichen Bergwelt der Zentralkordillere im Westen Panamas unterwegs und wurden durch ihnen unbekannte Paarungsrufe auf die neue Art aufmerksam, die sie Gelbfärber-Regenfrosch (Diasporus citrinobapheus) nannten.

Als die Forscher den kleinen Frosch in den Händen hielten, stellten sie schnell eine Besonderheit fest: "Beim Anfassen des Tieres färbten sich unsere Finger gelb", erzählt Andreas Hertz vom Senckenberg-Forschungsinstitut Frankfurt. "Wir können aber leider noch nicht sagen, welchen Sinn das Abfärben hat." Zur Abwehr von Fressfeinden ist die spezielle Eigenschaft jedenfalls ungeeignet; die Biologen konnten keinerlei giftige Komponenten finden.

Neben dem nicht farbechten Frosch konnten die Forscher 18 von insgesamt 33 gefährdeten und stark gefährdeten Amphibienarten nachweisen, die in dem untersuchten Gebiet als heimisch gelten. Darunter sind auch ein Salamander, der seit seiner Entdeckung vor 34 Jahren nicht mehr nachgewiesen werden konnte, und ein Frosch, der seit 27 Jahren nicht mehr in Panama gefunden wurde. Ob mit der Wiederentdeckung der ausgestorben geglaubten Tiere die Amphibienkrise überwunden ist, können die Frankfurter Biologen noch nicht sagen. Ende des 20. Jahrhunderts fielen Amphibien massenhaft einer Pilzerkrankung zum Opfer.