Fans fiebern Filmstart in Deutschland am 18. Dezember entgegen.

Es begann mit kleinen Informationsschnipseln, die man durch Magazine vermittelt bekam: "Der Herr der Ringe", der Fantasyklassiker von J. R. R. Tolkien, wird verfilmt. Man war nicht sonderlich interessiert, kein großer Schauspieler lockte, kein Steven Spielberg übernahm die Regie.

Doch während Otto Normalverbraucher sein Leben ungestört vor sich hinlebte, lief das Internet heiß. Die Herr-der-Ringe-Fangemeinde war emsig damit beschäftigt, jede Information zu verwerten, den Film zu kritisieren oder einfach abzuwarten.

Dann endlich kamen die ersten Trailer und Teaser im Fernsehen, jetzt erwachte das öffentliche Interesse. Anekdoten von den Dreharbeiten wurden von den Sendeanstalten und Zeitungen verbreitet, wie zum Beispiel die über Liv Tylers verbrannte Elfenohren oder verloren gegangene Perücken. Jedermann fieberte nun dem Film-Highlight des Jahres 2001 entgegen.

Dann war er da, der Film. Und ich persönlich sah ihn viermal im Kino. Davon zweimal in der englischen Fassung. Die Fangemeinde und die Fachpresse jubelten, die Besucherzahlen kletterten in die Höhe, in den 15 Startländern spielte der Film bis jetzt sage und schreibe 118 Millionen Euro ein.

Und jetzt, ein Jahr nach dem ersten Teil der Trilogie, kommt "Der Herr der Ringe - die zwei Türme" in die Kinos, am 18. Dezember ist Deutschland-Start. Das Internet brodelt, allein in den vergangenen sechs Monaten wurden mehr als 500 000 Herr-der-Ringe-Fansites gestartet. Als der offizielle Trailer zum ersten Mal in den amerikanischen Kinos lief, waren sämtliche Vorstellungen ausverkauft.

Nach der Werbung blieben dann aber nur noch zwei oder drei Zuschauer übrig - die anderen waren einzig und allein nur gekommen, um den Trailer zu sehen. Aus dem Internet geladen wurde er bisher 15 Millionen Mal, unzählige Dateien wurden mit "Lord of the Rings 2" bezeichnet, um ebenfalls millionenfach heruntergeladen zu werden.

"Der Herr der Ringe" ist wieder in aller Munde: Das Buch wird nun wieder von Schülern gelesen, in Englisch-Leistungskursen durchgesprochen oder im Bus auf dem Weg zur Arbeit verschlungen. Die Firma Warner Bros. erkannte das Potenzial, schmiss Merchandising und Ergänzungsbücher auf den Markt. Der Verlag Klett-Cotta brachte die Bücher in neuem Layout heraus, als Soft- und Hardcover, in einem Band und dreigeteilt, und ließ sogar eine neue Übersetzung in Arbeit geben.

Auch der zweite Film verspricht wieder Kinounterhaltung vom Feinsten. Die Kinos bieten wegen der starken Nachfrage viele Previews an, allein das Cinemaxx am Dammtor in vier Kinosälen.

Ich selbst habe mir eine Karte für den Marathon im UFA am Grindel schon gekauft. Für die englische Fassung. Und ich freue mich darauf, als wenn Weihnachten vorverlegt worden wäre.

Lucas Humann, 10 b Albert-Schweitzer-Gymnasium