Früher waren es Magersucht und Bulimie, heute verletzen sich viele Jugendliche selbst. Sie greifen zu Rasierklingen oder anderen spitzen Gegenständen und ritzen sich zum Beispiel die Unterarme auf oder fügen sich Verbrennungen zu. Warum tun sie das, wie kommt es zu diesem "Selbst verletzenden Verhalten" (SVV)?

Viele Jugendliche leiden unter Schulstress oder Problemen mit den Eltern. Wir sehen selbst an uns, dass das Leben, gerade in unserem Alter, nicht gerade einfach ist.

Viele Erwachsene können sich gar nicht vorstellen, dass es SVV gibt. Als Jugendlicher fühlt man sich oft unverstanden. Die meisten SVVler verletzen sich selbst, weil sie sich allein gelassen fühlen, sie mit ihren negativen Eigenschaften nicht klarkommen und/oder sich in ihrem Inneren ein tiefer Schmerz festgesetzt hat, den sie rauslassen oder übertönen wollen.

Für viele wird SVV zu einer Art Droge, einer Sucht. Doch die Befriedigung, die ihnen die Selbstverstümmelung verschafft, ist in jedem Fall nur trügerisch und von kurzer Dauer: SVV ist keine Lösung für Probleme!

Wenn es uns also mal schlecht geht und wir die Kontrolle verlieren und es nur einmal tun, werden wir es dann öfter tun? Geraten auch wir dann in diesen Teufelskreis? Eine gewisse Angst ist bei uns vorhanden. Und was sollen wir tun, wenn Freunde sich selbst verletzen? Wie können Betroffene sich selbst helfen? Tipps gibt es z. B. unter www.rotetraenen.de oder in Büchern: "Selbstverletzendes Verhalten" (Ulrich Sachss), "Der Schmerz sitzt tiefer, Selbstverletzung verstehen und überwinden" (Steven Lenkorn) und "Wenn Kinder Hand an sich legen" (Gunther Klosinski).

Anne Prien, Kathrin Girmann, Christina Peters, Katharina Brosien, 9 a Gymnasium Lohbrügge