Hannover/Düsseldorf. Verbraucherschützer warnen vor einer neuen Phishing-Welle. Betrüger fälschen Paypal-Nachrichten, die Schadsoftware verbreiten sollen.

Internetbetrüger sind derzeit mit einer neuen Phishing-Masche auf Beutezug. Sie nutzen gefälschte E-Mails mit dem Logo von Paypal, um Schadsoftware auf die Rechner der Empfänger zu spielen.

In den betrügerischen Mails werden angeblich offene Rechnungen verschickt, die per Überweisung beglichen werden sollen. Das angebliche Rechnungsdokument ist in Wahrheit aber ein Schadprogramm. Die Verbraucherzentralen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen warnen ausdrücklich davor, das Dokument zu öffnen.

Ein weiterer Trick der Betrüger: Ein Link in den E-Mails führt zur echten Paypal-Hilfeseite rund um den Kauf auf Rechnung über den Bezahldienstleister. Davon sollten sich Empfänger nicht beeindrucken lassen, raten die Verbraucherschützer. Die Mail solle in den Spam-Ordner verschoben oder gleich gelöscht werden.

Paypal gibt Tipps zum Erkennen von Phishing

Fälschungen mit dem Aussehen von Paypal sind nicht zum ersten Mal im Umlauf. Erst im August hatte die Verbraucherzentrale NRW vor Phishing-Mails im Look des Zahlungsdienstleisters gewarnt.

Paypal selbst bietet auf seinen Seiten umfangreiche Informationen zum Erkennen betrügerischer E-Mails und Tipps, wie Kunden am besten vorgehen, wenn sie so eine Nachricht erhalten. Vor dem Löschen können Paypal-Phishing-Mails auch an spoof@paypal.com weitergeleitet werden, damit das Unternehmen Nachricht und Betrugsmasche untersuchen kann.

Phishing ist ein Kunstwort und bezeichnet das Abfischen von Passwörtern (Password fishing). Neben gefälschten E-Mails nutzen Betrüger dafür unter anderem auch gefälschte Internetseiten, auf denen sie die Eingabe persönlicher Daten wie Passwort oder Kreditkartennummer verlangen.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Polizei in Chemnitz vier mutmaßliche Online-Betrüger festgenommen, die im großen Stil mit illegal abgefischten Bankdaten Geld abgehoben haben sollen.

Online-Betrüger sollen eine Viertelmillion Euro erbeutet haben

Laut Ermittlern sollen die Verdächtigen rund 260.000 Euro von Geschädigten überall in Deutschland erbeutet haben. Die Masche: Bislang noch unbekannte Mittäter gelangten über Phishing-Mails an Zugangsdaten zum Online-Banking. Die vier Beschuldigten sollen diese Daten selbst für Abbuchungen genutzt oder diese Dritten gegen eine Provision zur Verfügung gestellt haben.

Bei Durchsuchungen stellten die Ermittler Computer, Speichermedien, Mobiltelefone und Bargeld in Höhe von 40.000 Euro sicher. Den Festgenommenen wird nun bandenmäßiger Computerbetrug vorgeworfen. Es droht ihnen eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren.

(ba/dpa)