Berlin. Die Seite „Perlen aus Freital“ sammelt rechte Hetze im Netz – und wurde von Facebook gesperrt. Nach Protest ist sie wieder erreichbar.

Das soziale Netzwerk Facebook hat die Seite „Perlen aus Freital“ nach Protesten wieder freigegeben. Die Seite, die Hasskommentare dokumentiert, war von Facebook vorübergehend gesperrt worden, wie die Betreiber am Donnerstag bestätigten. Seit Mittwoch ist sie jedoch wieder erreichbar.

„Im Januar wurde unsere Seite für 30 Tage für Postings gesperrt“, erklärten die Betreiber von „Perlen aus Freital“ nun auf Facebook. „Am 18.2. bekamen wir dann von Facebook die Nachricht, dass unsere Seite dort auf 'Nicht veröffentlicht' gesetzt wurde, da wir gegen die Nutzungsbedingungen, beziehungsweise die Gemeinschaftsstandards verstoßen würden“, hieß es weiter.

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Die Sperrung hatte teils heftige Kritik nach sich gezogen. „Das Sperren von Seiten wie 'Perlen aus Freital' schwächt den Kampf der Zivilgesellschaft gegen Hasskriminalität“, hatte etwa Justizminister Heiko Maas (SPD) auf Twitter erklärt.

Kritik aus der Politik

„Auch Seiten, die rassistisches Gedankengut dokumentieren, können ein wichtiger Beitrag einer aktiven Zivilgesellschaft beim Kampf gegen rechten Hass sein“, sagte der 49-jährige Minister zudem dem Berliner „Tagesspiegel“ . „Sie können helfen, geistige Brandstifter zu entlarven. Strafbare Inhalte sollten aus dem Netz verschwinden, nicht der Kampf der Zivilgesellschaft gegen Hasskriminalität.“ Auch Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt twitterte Anfang der Woche: „Hetzer sperren, statt Aufklärer blockieren!“

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Im Laufe des Mittwochs wurde die Seite von Facebook wieder freigeschaltet. „Zudem gibt es nun Kontakt mit Facebook und wir schauen nun, wie wir zukünftige Sperren vermeiden können“, schrieben die Betreiber. „Perlen aus Freital“ sammelt seit den Protesten gegen Asylbewerber in der sächsischen Kleinstadt Freital im Sommer 2015 rechtsradikale, ausländerfeindliche und rassistische Kommentare in sozialen Netzwerken. Facebook war in der Vergangenheit wegen des geringen Engagements gegen Hasskommentare in die Kritik geraten. (epd)