"Ich heiße nicht nur so, ich behandle auch Krebs", sagt Dr. Bernd Krebs mit einem entschuldigenden Lächeln. Doch dann wird der Strahlenexperte der Klinik Dr. Hancken in Stade sofort ernst. Sachlich und konzentriert spricht er nicht nur über seine Arbeit, sondern auch über den Segen der Früherkennung und die Heilungschancen, die sich in den vergangenen Jahren "erheblich verbessert haben".

Als Beispiel nennt der Mediziner die Entwicklung in der Strahlentherapie, die immer häufiger bei Krebserkrankungen eingesetzt werde. "Während früher schwere Nebenwirkungen denkbar waren, erlaubt die Weiterentwicklung der Technik heute meistens ein schonendes Vorgehen."

Noch fehlten allerdings fundierte wissenschaftliche Studien, welche Methode überhaupt die beste sei, um Karzinome zu behandeln. "Nehmen wir den Prostatakrebs, da stimmt der Satz: viele Kollegen, viele Meinungen."

Kontrovers werde auch im Haus diskutiert, nur Konkurrenz gäbe es nicht.

Das "gute Miteinander" und die hervorragenden Möglichkeiten, die die Praxisgemeinschaft in der Klinik Dr. Hancken bietet, waren für den Arzt aus dem Allgäu ein gravierender Grund, nach Stade zu gehen.

Richtig ins Schwärmen gerät der Doktor, wenn er von der neuen "MRT-Maschine" spricht. Das Gerät liefere erstklassige Bilder wie aus dem Anatomie-Atlas. Dank der Magnetresonanztomografie sei der Sitz des Tumors genau lokalisierbar und damit die Gefahr, gesundes Gewebe mitzubestrahlen, gebannt.

Für jeden eigne sich die Bestrahlung dennoch nicht, warnt der 51-Jährige vor zu viel Euphorie. Manchmal müsse auch zusätzlich bestrahlt werden, wenn der Operateur den Tumor nicht restlos entfernen konnte.

Trotz aller Fortschritte, auch die Strahlentherapie habe Schattenseiten. "So treten beim Prostatakrebs oft Darm- und Blasenprobleme auf, die in der Regel wieder verschwinden, aber auch Impotenz ist möglich", erklärt der Facharzt.