Silke Dobberke arbeitet seit zwölf Jahren als Krankenschwester auf der Station 3 der Onkologie im Krankenhaus Großhansdorf. Hier werden Patienten mit Krebserkrankungen in Lungen und den Atemwegen behandelt. Ein großer Teil der Patienten kommt für einen Tag zur Chemotherapie. "Dadurch haben wir eine hohe Fluktuation auf der Station, zehn Aufnahmen am Tag sind nicht selten", sagt die 32-Jährige. Es ist viel zu tun. Auch weil die Liegezeiten kürzer geworden sind. "Wir konzentrieren uns deshalb in erster Linie auf die medizinischen Maßnahmen." Damit die Patienten aber auch alle ihre möglichen Fragen zur Behandlung besprechen können, haben Schwester Silke und ihre Kollegin eine zusätzliche Sprechstunde zweimal im Monat eingerichtet. "Wir versuchen auch im Alltag für die Fragen und Sorgen der Patienten da zu sein", sagt die gelernte Krankenschwester. Bei den Ängsten und der Verzweiflung, die bei Krebserkrankten verstärkt hochkommen, ist die menschliche Zuwendung enorm wichtig. "Und wenn es nur mal das Drücken oder In-den-Arm-Nehmen ist", sagt Schwester Silke. Um einen Kranken psychisch zu stabilisieren, rufen die Schwestern den psychologischen Dienst im Haus. Der Krankenhausseelsorger Charles Ruppert steht ebenfalls für Gespräche zur Verfügung. Vor allem im Nachtdienst nimmt die Schwester wahr, wem es nicht gut geht, "denn nachts sind die Ängste besonders groß". Wie die Ärzte und Kolleginnen begegnet Schwester Silke den Patienten mit Offenheit und Ehrlichkeit. "Die meisten wissen, mit welcher Verdachtsdiagnose sie kommen", so die Schwester, mit einer Zusatzausbildung in Palliativpflege. Eine Pflege, die sich bei sterbenskranken Patienten vor allem auf lindernde Maßnahmen konzentriert, auf die Behandlung von Schmerzen, aber auch die psychologische und soziale Betreuung. Das Verhältnis zwischen Pflegepersonal und Ärzten sei gut. Natürlich wird auch gescherzt und gelacht auf der Station, dabei sagte ein Patient neulich: "Hier vergisst man ja ganz, dass man krank ist."


Silke Dobberke ist Krankenschwester in der Onkologie im Krankenhaus Großhansdorf.