Experten geben Tipps zur richtigen Pflege von Pflanzen im heimischen Garten. Warum jetzt der beste Zeitpunkt zur Gartenplanung ist.

Die richtige Gartenpflege verspricht gesunde und kräftige Pflanzen, die nicht so anfällig gegen Ungeziefer oder Pilzbefall sind. Prächtige Blüten sind durch regelmäßige Düngung und den richtigen Rückschnitt im Herbst oder Frühjahr ein Garant für das nächste Jahr. Der Rasen ist ein Frischluftfanatiker. Liegt nasses, schweres Laub auf dem Gras, fehlt ihm die Luft zum Atmen. "Richtiges Düngen und die genaue Dosierung sind für den Rasen das Wichtigste", rät Landschaftsarchitekt Sören von Hörschelmann. "Wird allerdings jetzt zu stark gedüngt, bleibt der Rasen in der Wachstumsphase und erfriert beim ersten Frost." Gartenbauingenieur Torsten Schöneberndt empfiehlt: "Sobald es richtig kalt wird, sollte ein letztes Mal gemäht werden."

"Der September ist der ideale Zeitpunkt für eine Bestandsaufnahme", sagt von Hörschelmann. "Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, sollte man aber vorher genau überlegen, wo etwas fehlt oder zu eng stehende Pflanzen geteilt und umgepflanzt werden können." Sein Tipp: Sich im Garten umschauen und aufräumen. Dazu gehört auch, alles alte und abgestorbene Blattwerk und lästiges Unkraut zu entfernen. "Finden Sie Lücken im Beet, können Sie die auffüllen, indem Sie Ihre Lieblingsstauden teilen und in die Zwischenräume setzen. Es ist die ideale Zeit, um Staudenbeete neu anzulegen", so Schöneberndt. "Zum Beispiel die blaue Hosta, auch Herzblattlilie oder Funkie genannt, eignet sich gut zum Teilen. Sie ist die beste Pflanze für schattige Lagen." Die prächtigen Blätter dieser Pflanze werden im Sommer von einer wunderschönen weißen lilienartigen Blütenrispe getoppt.

Zweijährige Blumen können im Spätsommer eingesät werden. Zu ihnen gehört das im Frühling blühende Vergissmeinnicht. Daniela Toman von Lütkemeyer, einem Unternehmen, das dem Verbund Gärtner von Eden angehört: "Mit ihren leuchtend blauen Glockenblüten liebt diese Pflanze einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Leider neigt sie zu Mehltau, und wenn sie zu reichlich ausgesät wird, siedelt sie sich an Stellen an, wo es nicht gewollt ist."

Auch die im Frühjahr blühenden Zwiebelpflanzen können ab September langsam unter die Erde. Dann erscheinen sie pünktlich zu Ostern. Die Tulpe gehört dazu und ist ein Muss im Garten. "Es sollten möglichst viele Tulpen von einer Sorte in einer Gruppe eingepflanzt werden", rät die Gartenarchitektin Toman, "dann kommen sie besser zur Geltung." Es gibt sie in allen erdenklichen Farben, Höhen und Formen. Man hat die Qual der Wahl zwischen gefüllten, einfachen, lilienblütigen, Papageien-, Triumph-, Hybrid oder Wildtulpen. Ein besonderes Prachtexemplar ist die langstielige Triumph-Tulpe "National Velvet". Von begeisterten Gärtnern in den USA wurde sie zur besten Neuheit gekürt. Ihre samtigen, dunkel-purpurroten Blüten sind mit Sicherheit ein Hingucker zu Ostern. Im Handel sind ihre Zwiebeln im Zehnerpaket für knapp fünf Euro erhältlich.

Bei der Planung eines Holzdecks kommt es auf die Konstruktion an

Träumen Sie von einer neu gestalteten Terrasse, ist der September ideal zum Planen. Ob aus Holz oder Stein, ist eine Frage, die sich nicht auf Anhieb beantworten lässt. Am besten, man holt sich Rat beim Fachmann, auch weil er Standort und Material besser einzuschätzen weiß. "Ideal ist es, wenn ich bei der Planung den Garten in seiner ganzen Pracht sehe. Dann kann ich in Abstimmung mit den Auftraggebern im nächsten Frühjahr alles umsetzen", sagt Sören von Hörschelmann.

Holz ist ein sehr vielseitiger und natürlicher Baustoff, mit dem bewusst gestalterische Schwerpunkte gesetzt werden können, wie zum Beispiel eine Terrasse aus Holz oder ein Holzdeck. "Es ist unbedingt auf die Holzqualität zu achten. Und ein Fachmann sollte die Konstruktion durchführen, damit das Holz von unten gut belüftet wird", rät Daniela Toman. "Meinen Kunden gebe ich den Hinweis, dass sich leider gern Mäuse oder Ratten unter dem Holzbau einnisten", ergänzt Schöneberndt.

Mit Steinen und den Fugen dazwischen lassen sich Akzente setzen

Alternativ dazu kann man auch mit Steinen als Terrassenbelag arbeiten. "Richtig angesagt sind momentan Betonplatten in den Maßen ein mal ein Meter", sagt Daniela Toman. Mit diesen Steinen können Akzente gesetzt werden, die Holz so nicht ermöglicht. "Natursteinplatten gibt es in vielen verschiedenen Farben und Maßen. Sie sind günstig geworden. Angeboten werden quadratische und rechteckige Stücke in allen Größen. In letzter Zeit werden wieder mehrkantige, sogenannte Polygonalplatten, zum Beispiel als Sandsteinplatten, angeboten", sagt Toman. Es gebe mittlerweile ein spezielles Fugenmittel, welches hart wie Beton werde und Unkraut verhindere. Die Gartenplanerin betont: "Hauptsache, die Fugen sind schmal verlegt oder sie werden mit Sedum (Mauerpfeffer) oder Thymian bepflanzt, als sogenannte Grünfuge. Dann kann der Zwischenraum auch breiter ausfallen."

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Weich- und Hartstein. "Weichstein ist pflegeintensiver, kann aber auch eine schöne Patina bekommen. Wichtig ist, auf Frostbeständigkeit zu achten", rät Sören von Hörschelmann. Hartstein bleibe dagegen in seiner Farbe und Beschaffenheit erhalten und sei pflegeleichter. Wer das Verlegen der Steine selbst in die Hand nehmen will, sollte darauf achten, dass die Platten eine gleichmäßige Plattendicke haben. So wird das Verlegen leichter.

Zum Schluss noch ein Tipp zum Rückschnitt. Auch wenn einige Ziersträucher beim Schneiden wie Stauden behandelt werden und man sie eine Handbreit über dem Boden kürzen kann: Im Winter sehen ihre Zweige bei Schnee und Eis hübsch aus. Dies gilt auch für Gräser. Ebenso wie Rosen sollte man sie daher erst im Frühling zurückschneiden, weil die alten Triebe ein guter Winterschutz sind.