Die Gestaltung der Terrassen- und Außenanlage sollte beginnen, wenn der Rohbau steht

Einer der schönsten Aspekte eines eigenen Hauses ist in vielen Fällen der dazugehörige Garten mit dem Potenzial zur privaten Wohlfühloase. Der Weg vom Acker zum allseits bewunderten Pflanzentraum ist allerdings steinig und langwierig.

"Eigentlich sollte die Gartenplanung schon ganz zu Beginn der Bautätigkeit anfangen, wenn der Grundriss steht", sagt Thomas Marten, Landschaftsgärtnermeister aus Hamburg, "man will ja später nicht auf Brettern zum Haus laufen."

Das ist Konsens, auch Landschaftsgärtnermeister Martin Schmitt sagt: "Spätestens wenn der Rohbau des Hauses steht, sollte man sich Gedanken über die Gestaltung des Grundstückes machen." Die Zuwegung, die sich zum Teil zwangsläufig aus der Lage des Hauses ergebe, habe dabei Vorrang. An ihr orientiere sich dann im Weiteren die Begrünung und Gestaltung.

Aber gleich das erst beste Planungsangebot anzunehmen, ist nicht empfehlenswert. Schmitt rät vielmehr zum Vergleichen sowie zu gründlicher Überlegung und Abwägung: "Wenn man ein Auto kauft, dann rennt man ja auch nicht auf blauen Dunst los. Ich informiere mich vorher: Was brauche ich, wie sieht mein Budget aus, wie steht es mit der Funktionalität." Beim Garten sei das nicht anders, so der Experte.

Mit den verschiedenen Anbietern muss man vor allem seine eigenen Vorstellungen besprechen - am besten direkt auf dem späteren Grundstück. "Ich treffe mich mit Interessenten immer vor Ort", sagt Marten. "Der hat sich meistens schon Gedanken darüber gemacht, was er gern wo haben möchte sowie über die Art der Bepflanzung - pflegeleicht oder etwas für den Hobbygärtner." Diese konkreten Ideen gelte es dann mit den Vorschlägen des Landschaftsgärtners zu kombinieren. Anschließend gehe es gemeinsam zum Baustoffhändler, um über Materialien für Wege und Terrasse zu sprechen. "Dann zeichne ich Pläne, damit die Leute sich das vorstellen können, und mache ein Preisangebot", sagt Marten.

Die Gesamtkosten darf man allerdings nicht unterschätzen. Landschaftsgärtnermeister Schmitt sagt: "Vom Preis des Hausbaus ausgehend, muss man mit mindestens zehn Prozent rechnen." Auf diesem Preisniveau sei der Garten aber noch sehr spartanisch. Schmitt verdeutlicht: "Bei 280 000 Euro Hauspreis muss man also noch mit bis zu 30 000 Euro für die Gartenanlage mit Bepflanzung rechnen."

Welche Pflanzen sich für einen Garten eignen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel, wo das Haus gebaut wird, sei es die Nord-Süd-Ausrichtung oder die Sonnen- oder Schattenlage. Marten sagt: "Wenn das Grundstück gerodet wurde, haben die Besitzer Auflagen, was im Sinne des Umweltschutzes gepflanzt werden darf." Bei diesem Teil der Planung ist Landschaftsgärtner Schmitt aber vor allem eines wichtig - die Linie: "Es wird oft vergessen, dass es bei Gärten darum geht, in die Zukunft zu planen und nicht darum, dass alles sofort optimal wächst und aussieht." Vielmehr müsse die Grundanordnung so sein, dass es in sechs oder sieben Jahren immer noch gut wirkt. Die richtige Linie kann auch erst einmal partiell umgesetzt werden, je nachdem, was das Budget hergibt. Schmitt erklärt: "Wenn die grobe Linie stimmt, können einige Elemente auch erst ein halbes oder dreiviertel Jahr später angelegt werden." Wenn man zu kurzfristig denke und zu eng pflanze, fange man nach zwei Jahren an, die ersten Sachen wieder rauszureißen. Doch mit der richtigen Planung, sagt Schmitt, wachsen die Pflanzen, "und der Garten sieht jedes Jahr schöner aus".