Goldene Zeiten bei deutschen Autobauern: BMW zahlt seinen Mitarbeitern eine Rekordprämie, Audi will bis 2020 10.000 Jobs schaffen.

Neckarsulm/München. Der Autobauer Audi rüstet sich für eine längere Wachstumsphase und stockt die Belegschaft kräftig auf. „Um unseren ambitionierten Wachstumskurs zu realisieren, brauchen wir viele kluge Köpfe in unserem Unternehmen“, sagte Audi-Chef Rupert Stadler auf der Hauptversammlung in Neckarsulm. Allein in Deutschland werde die VW-Tochter in diesem Jahr mindestens 2200 neue Mitarbeiter einstellen.

Die Ingolstädter holen 1200 neue Experten vor allem für Elektromobilität und Leichtbau ins Boot. Außerdem werden mindestens 300 Leiharbeiter fest angestellt und knapp 700 Jugendliche beginnen eine Ausbildung. „Wir planen, bis 2020 rund 10.000 neue Stellen zu schaffen“, sagte Stadler. Derzeit arbeiten weltweit rund 60.000 Menschen bei Audi.

„Mit einem dynamischen Start haben wir das neue Jahr eingeläutet“, sagte Stadler. Trotz Risiken angesichts der Krise in Japan und wachsenden Rohstoffpreisen erwarten die Ingolstädter ein weiteres Rekordjahr. „Wir erwarten langfristig weiter Wachstum, auch über das Jahr 2015 hinaus.“

BMW zahlt Mitarbeitern Rekordprämie

BMW zahlt seinen Mitarbeitern angesichts glänzender Geschäfte nach zwei Jahren ohne Erfolgsbeteiligung wieder eine Rekordprämie. Für 2010 bekommen die Tarifmitarbeiter fast 1,6 Monatsgehälter – im Schnitt 5840 Euro.

„Unsere Mitarbeiter haben für die Geschäftsjahre 2008 und 2009 keine Erfolgsbeteiligung erhalten. Sie haben das akzeptiert“, sagte BMW-Chef Norbert Reithofer der Hauptversammlung in München. Dank voller Auftragsbücher will das Unternehmen in diesem Jahr rund 2000 neue Mitarbeiter einstellen, mehr als die Hälfte davon in Deutschland.

Bereits Mitte des vergangenen Jahres hatte der Konzern seine Mitarbeiter mit einer einmaligen Sonderzahlung beteiligt. Nach den beiden schwierigen Krisenjahren war BMW wie andere Hersteller im vergangenen Jahr äußerst erfolgreich unterwegs. „Für die Mitarbeiter hieß das: Zusatzschichten – viele Zusatzschichten und intensive Projektarbeit“, sagte Reithofer.

Der Dax-Konzern hatte in den ersten drei Monaten den besten Jahresstart aller Zeiten hingelegt. In den kommenden Jahren will Reithofer die Spitzenstellung des Konzerns verteidigen und Audi und Daimler auf Distanz halten.

Auch die Aktionäre des Oberklasseherstellers können sich angesichts des weltweiten Autobooms über einen Geldsegen freuen: BMW will eine Dividende von 1,30 Euro pro Stammaktie ausschütten, einen Euro mehr als 2009. Allein die Familie Quandt, die zusammen 46,7 Prozent der Stammaktien hält, bekommt dafür rund 365 Millionen Euro, die sich Susanne Klatten, Johanna Quandt und Stefan Quandt teilen.