Berlin. Plötzlich ist das Augenlicht weg: Ein Augeninfarkt kommt überraschend. Wie man den Sehsturz erkennt, behandelt und was er bedeutet.

In einem kurzen Moment kann sich bei einem Augeninfarkt alles verändern – wenn man ihn nicht rechzeitig behandelt. Denn bei einem Augeninfarkt handelt es sich um eine akute Durchblutungsstörung im Auge. Ähnlich wie beim sogenannten Hörsturz im Ohr ist dabei im Auge auch von einem Sehsturz die Rede.

Mediziner und Medizinerinnen sprechen konkret von einer "anterioren ischämischen Optikusneuoropathie", oder kurz AION. Ischämie meint dabei allgemein den verringerten Blutfluss. Ähnlich wie bei einem Herzinfarkt oder einem Hörsturz wird das Gewebe durch einen Verschluss oder eine Verengung der Blutgefäße nicht mehr ausreichend durchblutet.

Bei einem Augeninfarkt ist davon der Sehnerv oder die Netzhaut betroffen. Ist eines der beiden nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt, gibt es einen Mangel an Sauerstoff und an Nährstoffen. Das kann dazu führen, dass die Sehleistung abnimmt. Über einen längeren Zeitraum kann das Gewebe sogar dauerhaft absterben.

Augeninfarkt: Auf welche Symptome muss ich achten?

Mediziner und Medizinerinnen betrachten einen solchen Augeninfarkt als Notfall, denn es kommt darauf an, Langzeitschäden wie eine Erblindung zu vermeiden. Betroffene sollten schnellstmöglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Lebensgefährlich ist ein Augeninfarkt allerdings nicht.

In den meisten Fällen bemerken Betroffene eines Augeninfarkts eine plötzlich auftretende Sehstörung. Äußern kann sich das, indem die Sicht verschwommen ist. Im Sichtfeld bemerkt kann schwarze Punkte oder Schatten.

Das Umfeld kann davon nichts mitbekommen, denn rein äußerlich sehen die Augen der Betroffenen normal aus. Schmerzen treten beim Augeninfarkt nicht auf. In aller Regel ist vom Sehsturz nur eines der beiden Augen betroffen. Häufig bleibt dieser Notfall aber auch gänzlich unbemerkt.

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    Wie wird der Augeninfarkt behandelt?

    Die konkreten Folgen hängen davon ab, wie stark die Durchblutungsstörung im Auge war. In schweren Fällen ist die Wiederherstellung der ursprünglichen Sehkraft mitunter nicht wieder vollständig möglich.

    Ärzte und Ärztinnen sorgen in erster Linie dafür, dass die Durchblutung im Auge wieder normal funktioniert und eine Schwellung zurückgeht. Häufig werden Patientinnen und Patienten dafür Blutverdünner-Medikamente verschrieben. Blutverdünner beugen weiteren Infarkten im Körper vor, nicht nur im Auge. AION-Betroffene haben ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. (fmg)

    Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.