Paris/Berlin. Frankreich wagt nach Monaten im Lockdown Lockerungen. Doch Teile sollen nun zum Hochinzidenzgebiet werden. Das müssen Urlauber wissen.

Frankreich zählt in Europa zu den Ländern, die am schwersten von der Coronavirus-Pandemie getroffen wurden. Nach vielen Monaten im Lockdown kehrt das Land nun langsam wieder zur Normalität zurück, denn die Infektionszahlen sind zuletzt deutlich gesunken. Auch mit den Impfungen geht es voran: In Frankreich haben fast 30 Millionen Menschen mindestens eine Dosis erhalten, das ist etwas weniger als die Hälfte der Bevölkerung.

Einige Maßnahmen zum Schutz vor Corona bleiben aber weiterhin bestehen. Wir erklären, was Urlauber aus Deutschland jetzt wissen müssen.

Corona: Südfrankreich wird Hochinzidenzgebiet

Reisenden drohen nach Informationen unserer Redaktion schärfere Reiseauflagen. Die Bundesregierung will demnach Südfrankreich zum Corona-Hochrisikogebiet erklären. Betroffen sind die Regionen Okzitanien, Provence-Alpes-Cote d´Azur sowie die Mittelmeerinsel Korsika.

Einreisende aus diesen Gebieten müssen dann in eine zehntägige Quarantäne gehen, wenn sie kein Impf- oder Genesenenzertifikat vorweisen können. Die Selbstisolierung kann frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Test auf Covid-19 beendet werden.

Betroffen sind außerdem französische Übersee-Regionen wie Reunion im indischen Ozean und die Karibikinseln Martinique, Guadeloupe, Saint Martin und Saint Barthelemy. Die Ministerien für Gesundheit und Inneres sowie das Auswärtige Amt verzichteten nach unseren Informationen darauf, ganz Frankreich zum Hochrisikogebiet zu erklären, weil die Inzidenzen geographisch sehr differenziert seien. Eine Einstufung nach Regionen sei „epidemiologisch sinnvoll und angezeigt“, heißt es aus Regierungskreisen.

Kann ich in Frankreich Urlaub machen?

Das Auswärtige Amt (AA) warnt auf seiner Webseite noch immer vor "nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Frankreich" - mit Ausnahme der oben genannten Gebiete, zu denen auch die beliebte Urlaubsinsel Korsika zählt. Trotzdem ist eine Einreise zu Urlaubszwecken im gesamten Land möglich. Die EU-Binnengrenzen werden laut AA noch bis Ende Oktober 2021 kontrolliert.

In Frankreich brauchen vollständig geimpfte EU-Bürgerinnen und -Bürger zur Einreise ab sofort keinen Corona-Test mehr. Gleiches gilt für Covid-19-Genesene bis zu sechs Monate nach einem positiven PCR-Test. Für alle nicht-geimpften Reisenden aus der EU reicht ein Antigen-Schnelltest statt des bisher verlangten PCR-Tests.

Bei der Rückreise nach Deutschland müssen Urlauber einen

Welche Corona-Maßnahmen gelten in Frankreich?

Kultureinrichtungen und Geschäfte sind wieder geöffnet. Sie dürfen unter Auflagen besucht werden. Nachts gilt aktuell noch eine Ausgangssperre zwischen 23 Uhr und 6 Uhr. Innerhalb des Landes sind Reisen erlaubt, auch Hotels haben geöffnet. Auch Fitnessstudios, Freizeitparks und Casinos dürfen wieder ihre Türen öffnen.

Nachdem in den vergangenen Wochen Restaurants und Cafés nur ihre Außenbereiche öffnen durften, ist nun auch wieder die Bewirtung von Gästen in den Innenräumen erlaubt. Wer essen gehen will, muss auch keinen negativen Corona-Test mehr vorlegen.

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Wo gilt in Frankreich eine Maskenpflicht?

In Frankreich sind alle Personen ab elf Jahren verpflichtet, in öffentlich zugänglichen geschlossenen Räumen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, wie das Auswärtige Amt schreibt. Dies ist beispielsweise an Flughäfen, in Bahnhöfen oder Geschäften der Fall.

Vielerorts gilt darüber hinaus eine Maskenpflicht in vielen Stadtgebieten, so etwa in Paris und umliegenden Départements, Marseille, Straßburg oder Toulouse. Hier muss auch im Freien ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Frankreich: Was ist bei der Rückreise nach Deutschland zu beachten?

Da Frankreich noch immer als RKI-Risikogebiet gilt, besteht die Pflicht zur digitalen Einreiseanmeldung bei der Rückreise nach Deutschland. Grundsätzlich besteht anschließend eine zehntägige Quarantänepflicht. Diese kann laut Bundesgesundheitsministerium umgangen werden, wenn ein negativer Testnachweis, der Nachweis einer überstandenen Corona-Infektion oder einer vollständigen Corona-Impfung über das Einreiseportal hochgeladen wird.

(raer/dpa/afp)