San Francisco. Samsung bringt im Mai eine Innovation auf den Markt: Das Galaxy Fold lässt sich vom Smartphone zum Tablet auffalten. Es ist aber nicht billig.

Samsung wagt etwas völlig Neues: Mit dem Galaxy Fold bringt das Unternehmen ein Smartphone auf den Markt, das sich in ein Tablet verwandeln lässt – indem man es faltet. Im Mai soll das Gerät zum Preis von 2000 Euro in den Handel kommen.

Das Falt-Smartphone hat einen für heutige Verhältnisse eher kleinen Bildschirm mit einer Diagonale von 4,6 Zoll auf der Frontseite. Wenn man es aufklappt, faltet sich aber ein 7,3 Zoll großes Tablet-Display aus. Samsung wirbt damit, dass man innerhalb einer App nahtlos zwischen den Bildschirmen wechseln kann. Öffnet man etwa auf dem kleinen Display die Google-Karten, sieht man beim Aufklappen die selbe Stelle – aber in einem größeren Ausschnitt und mit mehr Informationen.

Subventionen könnten Galaxy Fold erschwinglicher machen

Zudem setzt Samsung darauf, dass Netzbetreiber das Gerät als Plattform für ihre Medieninhalte nutzen werden. Daher könnten die Fold-Geräte zumindest bei hochpreisigen Mobilfunk-Verträgen großzügig subventioniert werden.

Bereits im März kommen zudem drei weitere Modelle der neuen S10-Reihe in den Handel, wie Samsung am Mittwoch in San Francisco ankündigte. Neu am Galaxy S10 ist unter anderem ein direkt im Bildschirm integrierter Fingerabdruck-Scanner mit Ultraschall-Technik. Unsere Redaktion konnte das Galaxy S10 bereits ausprobieren – es hat einen blinden Fleck auf dem Display.

Galaxy S10 auch in Deutschland in 5G-Version erhältlich

Im Sommer wird der Marktführer sein neues Top-Smartphone Galaxy S10 auch in einer Version für den superschnellen 5G-Datenfunk verkaufen. Obwohl der Aufbau entsprechender Netze in Deutschland sich unter anderem durch Klagen gegen die Vergaberegeln für die Funkfrequenzen zu verzögern droht, soll das Telefon auch in Deutschland erhältlich sein.

Samsung sieht kein Problem darin, das 5G-Telefon noch vor dem Start entsprechender Netze auf den deutschen Markt zu bringen. „Es kann sich ja schnell ändern“, sagte Samsung-Manager Martin Winter der dpa. „Für uns war es wichtig, dass wir mit einem High-End-Smartphone 5G liefern können. Und wenn die Netzbetreiber bereit sind, werden sie es auch nutzen.“

Neues iPhone wohl auch mit weiterer Kamera

5G biete Netzbetreibern enorme Möglichkeiten. Samsung mischt auch selbst im Geschäft mit Netzwerk-Technik mit und stellt unter anderem Ausrüstung für eine 5G-Testinstallation von Telefonica in Hamburg. Mit seiner S-Reihe tritt Samsung im oberen Segment des Smartphone-Marktes gegen die iPhones von Apple an. Die beiden Anbieter stellen ihre Top-Modelle traditionell im Abstand von einem halben Jahr vor und liefern sich einen Wettstreit um innovative Funktionen.

So wird zum Beispiel auch die nächste iPhone-Generation voraussichtlich im Herbst eine weitere Kamera bekommen und andere Geräte drahtlos aufladen können, wie der Branchenanalyst Ming-Chi Kuo erwartet.

Huawei macht Samsung und Apple Konkurrenz

Samsung und Apple waren jahrelang klar die Nummer eins und zwei im Markt, inzwischen nimmt die Konkurrenz chinesischer Anbieter zu. Allen voran verdrängte Huawei Apple im vergangenen Jahr vom zweiten Platz im Markt nach Geräteabsatz.

Das auffaltbare Galaxy Fold „ist komplett marktreif und wir werden es im zweiten Quartal definitiv auf dem deutschen Markt verkaufen“, sagte Samsung-Manager Winter. „Die Netzbetreiber haben großes Interesse an dem Produkt – auch weil sie auf dem großen Bildschirm ihre Inhalte ausspielen können.“

Weitere faltbare Smartphones erwartet

Samsung hatte einen Prototypen des Fold bereits im vergangenen November gezeigt und präsentierte jetzt das Serienmodell wenige Tage vor der Branchenschau Mobile World Congress. Dort könnten nach Einschätzung von Marktbeobachtern auch weitere Anbieter wie etwa Xiaomi aus China ihre Falt-Geräte vorstellen.

Die Konkurrenz aus China verändert das Geschäft, wie auch Samsung-Manager Winter einräumte. „Wir müssen in der Entwicklung noch schneller sein, Themen schnell voranbringen, nicht irgendwelche Prototypen zeigen, sondern in die Marktreife gehen.“ Das gelte sowohl für den Premium-Markt – wie etwa beim Galaxy Fold – als auch für Geräte im mittleren Preissegment. Im Endeffekt seien die Verbraucher die Nutznießer des verschärften Wettbewerbs. (dpa/cho)