Düsseldorf. Die Bundeswehr hat 2017 mehr als 2100 Minderjährige an der Waffe ausgebildet. Das ist die höchste Zahl seit dem Ende der Wehrpflicht.

Die Bundeswehr hat noch nie so viele Minderjährige an der Waffe ausgebildet wie im vergangenen Jahr. Wie die „Rheinische Post“ unter Berufung auf das Verteidigungsministerium berichtet, stieg die Zahl auf 2128.

Die Zahl bezieht sich auf Soldatinnen und Soldaten, die bei Dienstantritt noch nicht volljährig waren. Darunter hätten sich 448 junge Frauen befunden. Das geht nach Angaben der Zeitung aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hervor.

90 Rekruten auch nach Probezeit noch minderjährig

Damit sei die Zahl der Verpflichtungen von Minderjährigen seit Aussetzen der Wehrpflicht kontinuierlich gestiegen: von 689 im Jahr 2011 auf 1907 im Jahr 2016 auf aktuell 2128. Auch nach dem Ende ihrer sechsmonatigen Probezeit seien im vergangenen Jahr 90 Soldatinnen und Soldaten noch nicht volljährig gewesen.

Von der Leyen kündigt gemeinsame Übungen von Bundeswehr und Polizei an

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    Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) habe offenbar keine Skrupel, die Nachwuchsgewinnung immer weiter vorzuverlegen, sagte die Linken-Abgeordnete Evrim Sommer der „Rheinischen Post“.

    Linke: Ächtung des Einsatzes von Kindersoldaten gefährdet

    Solange Deutschland selbst Minderjährige für militärische Zwecke rekrutiere, könne es andere Staaten dafür nicht glaubwürdig kritisieren. „Die Bundesregierung gefährdet damit ihre eigenen Bemühungen zur internationalen Ächtung des Einsatzes von Kindersoldaten“, sagte Sommer. (epd)