Berlin. Der deutsch-türkische Autor Pirinçci sieht seine Existenz zerstört. In einem Interview äußert er sich zu der Kritik, die ihm entgegenschlägt.

Nach seiner hetzerischen Rede auf der Pegida-Kundgebung am Montag überlegt der deutsch-türkische Schriftsteller Akif Pirinçci, der Bunderepublik den Rücken zu kehren. „Ich liebe Deutschland sehr, aber zum ersten Mal denke ich darüber nach, das Land zu verlassen“, sagte der Autor in einem Interview mit dem Stern. Er wolle „nicht in einer muslimischen Gesellschaft leben“.

Auf der Kundgebung zum Jahrestag von Pegida hatte Pirinçci von „Moslemmüllhalden“ gesprochen. Gegen den Deutsch-Türken laufen mehrere Strafanzeigen wegen Volksverhetzung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, zudem hat der Random House Verlag seinen Vertrag aufgekündigt und der Webmaster der Internetseite von Pirinçci beendete die Zusammenarbeit.

Pirinçci will auf öffentliche Auftritte verzichten

Später entschuldigte sich Pirinçci für die Äußerungen. In dem Interview sagt er: „Das war ein Riesenfehler, ein Wendepunkt, gerade weil ich in der Öffentlichkeit stehe. Dresden war nicht mein Ding.“ Und weiter: „Damit habe ich meine Existenz zerstört. Jetzt haben sie sogar die Katzenbücher aus dem Programm genommen.“ Der Autor selbst nennt sich einen Provokateur und „Krawallautor“. Auf öffentliche Auftritte will Pirinçci künftig verzichten und sich stattdessen aufs Schreiben konzentrieren.

In einem Telefon-Interview mit dem Satiremagazin Titanic äußert sich Pirinçci gewohnt obszön und rassistisch. „Das Geld von der Bundesrepublik druckt ein Spaghetti“, spielt er auf Mario Draghi, den Chef der Europäischen Zentralbank an. „Ich kann veröffentlichen was ich will, falls Ihnen das nicht passt, müssen Sie klagen, über den Klageweg geht das“, sagt Pirinçci. Das Telefonat stammt aus dem Sommer.