Düsseldorf. Noch immer leiden Mädchen und Frauen weltweit unter Gewalt und Diskriminierung. Die erschütternden Fakten legt jetzt eine Studie offen.

Mädchen und Frauen leiden weltweit weiterhin überdurchschnittlich häufig unter Armut, Ungerechtigkeit und Gewalt. Das ergab ein Bericht der Kinderhilfsorganisation Plan International, der am Dienstag im Düsseldorfer Landtag vorgestellt wurde.

In dem Bericht mit dem Titel „Das ,Unfinished Business’ der Mädchenrechte: Packen wir es an!“ heißt es, dass weltweit mehr als 15 Millionen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag zwangsverheiratet werden. Komplikationen während der daraus resultierenden frühen Schwangerschaften seien weltweit die häufigste Todesursache bei Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren. Darüber hinaus würden 30 Prozent der Frauen zwischen 15 und 19 Jahren Opfer von Gewalt durch ihren Partner.

Mädchen haben noch immer geringere Bildungschancen

Trotz der in den vergangenen 15 Jahren erreichten Fortschritte etwa bei der Einschulung hätten sehr viele Mädchen noch immer schlechte Bildungschancen, heißt es in dem Bericht weiter. Vor allem Mädchen besuchen nur selten eine Schule. Weltweit beläuft sich die Zahl auf 62 Millionen. Für ein Mädchen im Südsudan istz es laut der Studie dreimal wahrscheinlicher, an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt zu sterben, als eine Grundschule zu besuchen.

Vor diesem Hintergrund forderte die Hilfsorganisation mehr Engagement der Vereinten Nationen. Die in der jüngsten Vollversammlung vereinbarten nachhaltigen Entwicklungsziele müssten nun umgesetzt werden. Vor allem die Stärkung der gesellschaftlichen Position von Mädchen gehört dazu. „Mit gutem Grund: Eine gerechte Welt können wir nur dann erreichen, wenn Mädchen und Frauen gleichberechtigt sind und wenn ihre Rechte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern real gelebt werden können“, sagte Maike Röttger, die Vorsitzende der Geschäftsführung von Plan International Deutschland.

Kampagne hat prominente Unterstützer

Auch Schauspielerin Marion Kracht engagiert sich seit Jahren im Rahmen der Organisation für Mädchenrechte. Sie hat in vielen Ländern der Welt erlebt, dass Mädchen unter Gewalt leiden und früh verheiratet werden. „Wir müssen alles dafür tun, dass sich das rasch ändert“, sagt Kracht.

Im Landtag Nordrhein-Westfalen heißt es, man wolle die Studie als Ansporn nehmen, sich für die Verbesserung der Chancengleichheit einzusetzen. „Das muss unser gemeinsames Ziel sein“, sagte Carina Gödecke, Präsidentin des Landtags NRW.