Hamburg. Ist das die Quittung für die Abweichler bei der Griechenland-Rettung? Aus Krisen war Angela Merkel bisher immer gestärkt hervorgegangen.

In der Flüchtlingspolitik will die SPD die CDU vor sich hertreiben, denn die Union steht einem Einwanderungsgesetz skeptisch gegenüber. In der Euro-Krise und der Abstimmung im Bundestag gab es viele Abweichler in der CDU/CSU. Und auch die neuen Umfragen zeigen: Uneinigkeit belastet das Vertrauen der Bürger in die eigentlich unangefochtene Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

So fielen die Unionsparteien CDU/CSU im wöchentlichen Wahltrend von "Stern" und RTL gleich um zwei Prozentpunkte ab, von 43 auf nun 41 Prozent. Allerdings nutzt das der SPD und ihrem Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel nicht. 23 Prozent sind derselbe Wert wie zuletzt.

Im Vergleich zur Vorwoche legen die Linke auf 11 Prozent und die AfD auf 4 Prozent zu. Die Werte für die Grünen (10 Prozent) und die FDP (4 Prozent) verharren auf demselben Niveau. Für sonstige Parteien würden sich 7 Prozent der Wähler entscheiden. Laut Forsa beträgt der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen 30 Prozent.

Auch bei der Frage, wen sie wählen würden, könnten sie den Bundeskanzler oder die Kanzlerin direkt wählen, weist Merkel Verluste auf. Hier kommt die Kanzlern auf 53 Prozent nach zuletzt 55. Gabriel gewinnt diese zwei Punkte und erreicht 14 Prozent. Mittlerweile glauben 44 Prozent der SPD-Anhänger, dass Gabriel der bessere Kanzler wäre. In der Vorwoche waren es nur 34 Prozent.

Zuletzt hatte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig gesagt, die SPD könne auch ohne Kanzlerkandidaten in den Bundestagswahlkampf 2017 ziehen. Merkel sei eh nicht zu schlagen.