Berlin/Hamburg. Die Alternative für Deutschland vor der Zerreißprobe: Wird der Parteitag kurzfristig abgesagt, hätte das erhebliche Folgen für die AfD.

Ist das schon ein Erfolg für den AfD-Gründer Bernd Lucke? Der für Mitte Juni geplante Bundesparteitag der Alternative für Deutschland wird womöglich kurzfristig abgesagt. Wie der AfD-Pressesprecher Christian Lüth sagte, will der Bundesvorstand an diesem Dienstag in einer Telefonkonferenz entscheiden, ob der für den 13. und 14. Juni in Kassel geplante Parteitag wie geplant stattfinden wird oder nicht.

Falls er wegen „Zweifeln an der Rechtmäßigkeit“ der Delegierten-Wahlen in mehreren Landesverbänden verschoben werden sollte, könnten zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise nicht nur die Delegierten, sondern alle Mitglieder zum Parteitag eingeladen werden. Dies könnte Parteichef Bernd Lucke in die Hände spielen, der nach Einschätzung von Beobachtern in der Alternative für Deutschland insgesamt mehr Rückhalt hat als unter den Delegierten.

In der Führungsspitze der AfD tobt seit Wochen ein Richtungsstreit. Lucke vertritt den liberal-konservativen Flügel der Partei. Seine größte Rivalin ist die sächsische AfD-Chefin Frauke Petry. Sie wird dem national-konservativen Flügel zugerechnet. Der niedersächsische AfD-Landesvorsitzende Armin Paul Hampel hatte vergangene Woche in einem Interview erklärt: „Lucke hat sich schon von der AfD verabschiedet.“ Dem widersprach Lucke vehement.

Sollte der Parteitag ausfallen, ist aber der Grundsatzstreit zwischen Lucke und Petry und innerhalb der AfD nicht gelöst. (dpa/HA)