Hamburg. Die „Hamburger Morgenpost“ (Mopo) hat nach dem Anschlag auf ihr Gebäude an der Griegstraße breite Unterstützung erfahren. „Presse- und Meinungsfreiheit gehören zu dem Fundament, auf dem die Demokratie ruht“, sagte Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Insofern sei der Anschlag auf die Mopo auch ein Angriff auf die Demokratie. „Wer immer auch hinter dem Brandanschlag steckt: Gewalt – auch gegen Sachen – darf kein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein“, sagte CDU-Bürgermeisterkandidat Dietrich Wersich. „Wir dürfen uns durch solche Taten nicht einschüchtern lassen.“

Die Grünen-Landesvorsitzende Katharina Fegebank erklärte: „Dieser Brandanschlag ist zutiefst beunruhigend.“ Hamburg dürfe sich von dem Anschlag auf die Grundwerte nicht einschüchtern lassen. Von einem „feigen kriminellen Akt“ sprachen FDP-Fraktionschefin Katja Suding (FDP) und Kersten Artus (Linke). „Der nächtliche Brandanschlag war ein feiger und hinterhältiger Terrorakt gegen die Pressefreiheit“, sagte Jürgen Heuer, Vorsitzender der Landespressekonferenz. „Die Kollegen der Mopo können sich der Solidarität aller Journalisten in Hamburg sicher sein.“

Nach der Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen am Donnerstag hatte die Redaktion viel Zuspruch erhalten, weltweite Anerkennung für den Mut der Journalisten. Unter den Zuschriften aber war auch zahlreiche „unschöne Post“, wie es ein Redakteur beschreibt, mit Drohungen gegen die Kollegen. Dennoch: „Was jetzt passiert ist, damit hat hier niemand gerechnet.“ Die Reaktion innerhalb der Redaktion könne man als trotzig beschreiben. Und: Trotz allem, was passiert sei, „hier gibt es niemanden, der jetzt Angst hat, zur Arbeit zu gehen“. Es waren vor allem kaufmännische Unterlagen, die dem Brandanschlag zum Opfer fielen. Zudem hatten die Täter versucht, in das Gebäude zu gelangen.

Auch in Belgien ist eine Zeitung bedroht worden: Die Bombendrohung gegen die Tageszeitung „Le Soir“ am Sonntag hat sich aber als Fehlalarm herausgestellt. Ein Verdächtiger wurde festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Das Blatt hatte zuvor „Charlie Hebdo“-Karikaturen veröffentlicht.