Trotz guter Konjunktur fällt der Aufschlag deutlich geringer aus als erwartet.

Würzburg. Die gut 20 Millionen Rentner in Deutschland können 2015 auf etwas höhere Bezüge hoffen. Nach vorläufigen Zahlen dürften die Renten um ein bis zwei Prozent steigen – gleichermaßen im Westen wie im Osten, sagte die Vorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV), Annelie Buntenbach, am Dienstag in Würzburg. Die neuerliche Erhöhung könnte bei Durchschnittsrentnern mehr als 20 Euro im Monat bringen. Sicherheit gebe es aber noch nicht, sagte Buntenbach. „Erst im Frühjahr kommenden Jahres werden die zur Anpassung relevanten Daten vorliegen.“

Ursprünglich war mit deutlich mehr gerechnet worden. Aber Änderungen in der Beschäftigtenstatistik lassen die Rentenerhöhung um etwa 1,1 Prozentpunkte niedriger ausfallen, als angesichts der guten Konjunktur zu erwarten wäre: In die Daten, die als Basis für die Rentenberechnung dienen, wurden zum ersten Mal Menschen mit Behinderung aufgenommen, die niedrige Einkommen haben.

Die Sozialverbände zeigten sich enttäuscht über die Prognose. Die Rentner blieben „wieder einmal von der guten wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt“, kritisierte VDK-Präsidentin Ulrike Mascher. Zuletzt waren die Renten zum 1. Juli angehoben worden – im Osten um 2,53 Prozent, im Westen um 1,67 Prozent.