Nach dem Karlsruher Urteil gegen die Dreiprozenthürde rechnen sich einige der 19 klagenden Parteien Chancen auf einen Sitz im Europaparlament aus. Prognosen über ihre Erfolgsaussichten sind allerdings schwierig, da hinsichtlich der Wahl am 25. Mai noch viele Fragen offen sind. Zum Beispiel, wie viele Parteien überhaupt antreten – denn noch bis zum 3. März können Wahlvorschläge beim Bundeswahlleiter eingereicht werden.

Sicher ist: Hätte es bereits bei der Europawahl 2009 keine Sperrklausel gegeben, hätten sieben kleine Parteien davon profitiert und wären im EU-Parlament vertreten gewesen: die Freien Wähler (1,7 Prozent), die Republikaner (1,3 Prozent), die Tierschutzpartei (1,1 Prozent), die FAMILIE (1,0 Prozent), die Piraten (0,9 Prozent), die RENTNER (0,8 Prozent) sowie ganz knapp die ÖDP (0,5 Prozent).

Im Straßburger Parlament hat Deutschland künftig 96 statt bisher 99 Sitze. Und auch die Höhe der Wahlbeteiligung, die 2009 bei 43,3 Prozent lag, könnte sich auf das Ergebnis für die kleinen Parteien auswirken – in der Regel profitieren von einer höheren Wahlbeteiligung die etablierten Parteien.