Einschnitte bei der Förderung seien „unsinnig“ und machten Energiewende „unnötig teuer“

Berlin. Die Pläne von Bundeswirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel für deutliche Einschnitte beim Windkraftausbau stoßen auf Widerstand in den eigenen Reihen. „Insgesamt ist eine Deckelung der kostengünstigsten erneuerbaren Energie Wind an Land volkswirtschaftlich unsinnig“, heißt es in einem Positionspapier des Kieler Ministerpräsidenten Torsten Albig (SPD), das dem Abendblatt vorliegt. So werde die Energiewende „unnötig teuer, und zudem werden erhebliche Unsicherheiten geschaffen“.

Gabriel will, dass an Land pro Jahr nur noch Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 2500 Megawatt pro Jahr neu ans Netz gehen, das sind etwa 1000 Windräder. Werden es mehr, gibt es automatische Förderkürzungen. Zusätzlich soll die Vergütung im windstarken Norden um bis zu 20 Prozent gekappt werden. Schleswig-Holstein profitiert besonders vom Windkraft-Ausbau. Albig kritisierte, dass der gedeckelte Zubau so gering sei, „dass die zusätzliche Stromerzeugung nicht einmal den bis Ende 2022 wegfallenden Atomstrom ersetzen kann“.

Gabriels Sprecher war bemüht, den Eindruck eines offenen Streits zurückzuweisen. Beide hätten inzwischen miteinander telefoniert und seien sich einig, dass der Windkraft auch in Zukunft eine entscheidende Rolle zukomme.