Hamburg. Überteuerte Hotels, lange Staus auf den Autobahnen: Im kommenden Sommer müssen sich viele deutsche Touristen auf erhöhten Urlaubsstress einstellen.

Der Grund: Noch nie zuvor gab es bei den Schulferien bundesweit einen so engen Zeitkorridor. Innerhalb von nur 71 Tagen schicken alle Bundesländer ihre Kinder in die schönsten Wochen des Jahres: vom 7. Juli (erster Ferientag in NRW) bis zum 15. September (letzter Ferientag in Bayern). In diesem Jahr hatten sich die 16 Länder dafür zwei Wochen länger Zeit gelassen.

Nicht nur der ADAC und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband warnen vor einem unnötigen Gedrängel auf Straßen, an Stränden und in Restaurants und Hotels. Auch Wirtschaftsverbände und Politiker sind zunehmend besorgt. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) kritisierte den Zeitplan: „Das ist sehr ärgerlich. Das muss künftig besser organisiert werden.“

Doch die Kultusminister, die die Termine festlegen, sehen es anders: Sie bevorzugen gleich lange Schulhalbjahre, ausgedehnte Unterrichtsphasen sowie Ferientermine, die bei einem Umzug von einem Land ins andere einen leichten Übergang ermöglichen. Laut Referentenentwurf soll der enge Ferienplan ab 2018 zum Standard werden. Gestern aber beruhigte die Kultusministerkonferenz, eine Vorentscheidung sei noch nicht getroffen.