Berlin. Freiern in Deutschland könnte bald eine Strafe drohen, wenn sie die Dienste von Zwangsprostituierten in Anspruch nehmen. Das sieht die umfassende Reform des Prostitutionsgesetzes vor, auf die sich Union und SPD verständigt haben. Es sei „eine der ersten Aufgaben, die die Bundesregierung angehen muss“, sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig. Zur Reform gehören auch eine stärkere Kontrolle von Bordellen und das Verbot von ausbeuterischen Praktiken wie „Flatrate-Sex“. Anders als in Frankreich werde eine generelle Bestrafung aller Freier nicht erwogen, sagte der CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl. Dort ist geplant, dass jeder, der eine Prostituierte aufsucht, mindestens 1500 Euro Geldstrafe zahlt.