Laut Umfragen punktet Peer Steinbrück vor allem bei unentschlossenen Wählern

Berlin. Mit so großem Interesse hatte kaum ein Wahlforscher gerechnet: Fast 18 Millionen Fernsehzuschauer haben den Schlagabtausch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück verfolgt – die zweithöchste Quote, die es je bei einem TV-Duell gegeben hat.

Beide Seiten reklamierten den „Sieg“ für sich. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sagte, Merkel habe mit einem „Dreiklang aus Kompetenz, sympathischem Auftreten und Glaubwürdigkeit“ klar gewonnen. SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte dagegen, noch nie sei „ein Duell so eindeutig für einen Herausforderer entschieden“ worden. „Steinbrücks Auftritt war brillant.“

Nach einer Infratest-dimap-Umfrage fanden 49 Prozent der Zuschauer Steinbrück überzeugender, 44 Prozent gaben Merkel den Vorzug. In einer Forsa-Studie lag dagegen die Kanzlerin mit 44 Prozent einen Punkt vor Steinbrück. Bei unentschiedenen Wählern hatte der SPD-Kandidat allerdings einen Vorsprung von bis zu 19 Prozentpunkten.

Unterdessen schwelt der Unions-Streit um eine Pkw-Maut für Ausländer weiter. Während Merkel der Maut beim TV-Duell eine klare Absage erteilte, beharrte CSU-Chef Horst Seehofer auf deren Einführung. Ohne eine Maut werde er nach Koalitionsverhandlungen nicht aus Berlin zurückkehren.