In der letzten Sitzung des Bayerischen Landtags vor den Wahlen im September haben CSU und FDP einen Kurswechsel in der Asylpolitik vollzogen. Die Regierungsfraktionen „begrüßen“ die Streichung eines Halbsatzes aus der Asyldurchführungsverordnung: dass die Unterbringung der Asylbewerber „die Bereitschaft zur Rückkehr in das Heimatland fördern“ soll. Diese Formulierung diente nach Einschätzung der Kritiker der Abschreckung und trug zu Missständen in den Unterkünften bei. Daher gab die SPD der CSU eine Mitschuld an dem Hungerstreik-Camp von Asylbewerbern Anfang Juli in München.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte außerdem eine schnellere Bearbeitung von Asylanträgen. „Wer bleiben darf und wer nicht, sollte spätestens nach sechs Monaten feststehen. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt aber derzeit mehr als acht Monate.“ Der Bund müsse jetzt dringend handeln, damit auch die rund 68 Prozent der Asylbewerber, die nicht anerkannt würden, rasch in ihre Heimatländer rückgeführt werden könnten.