130.000 Helfer des Bundes im Einsatz. Landwirtschaft meldet 321 Millionen Euro Schäden

Hamburg. Das Hochwasser hat noch weite Teile Deutschlands im Griff. Die wichtigsten Neuigkeiten:

Hamburgs Lage: Die Situation in Hamburg ist entspannt. In Moorwerder, wo sich die Elbe in Norder- und Süderelbe teilt, lag der Wasserstand Mittwochvormittag 20 Zentimeter unter der erwarteten Marke von 6,60 Metern. Der Scheitelpunkt wird Donnerstagmorgen erwartet: An den Landungsbrücken gibt es dann voraussichtlich 40 Zentimeter höhere Pegelstände. Problematisch könnten Rückstände aus Müll und Chemikalien werden, die sich durch die Flut in Randbereichen des Hafens ablagern und aufwendig entsorgt werden müssten. Das soll nach Ablauf des Hochwassers untersucht werden.

Deichbruch: Nach einem Deichbruch bei Fischbeck östlich von Stendal (Sachsen-Anhalt) bedrohen Wassermassen die Menschen. Hubschrauber, Boote und Amphibienfahrzeuge der Bundeswehr stehen bereit, um vom Wasser Eingeschlossene zu befreien. Mehrere Ortschaften stehen unter Wasser, eine ICE-Trasse wurde zerstört. Der Fernverkehr der Bahn bleibt umgeleitet. Mehrere Orte wurden zwangsweise evakuiert.

Bund-Ländertreffen: Die Regierungschefs von Bund und Ländern wollen sich am Donnerstag in Berlin über einen Aufbaufonds für die Folgen der Hochwasserkatastrophe verständigen. Die bis zu acht Milliarden Euro sollen sich Bund und Länder teilen.

Impfschutz: Vom Hochwasser Betroffene sollten auf Impfschutz achten, empfehlen Ärzte. Damit könne der Ausbreitung von Infektionskrankheiten in Überschwemmungsgebieten vorgebeugt werden. Als wichtig gilt ein Schutz gegen Hepatitis A und Tetanus.

Spenden: Die deutschen Bischöfe haben zu Spenden für Flutopfer aufgerufen, ebenso der Zentralrat der Muslime.

Landwirtschafts-Schäden: Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat die Schäden für die Landwirtschaft auf bisher 321 Millionen Euro beziffert. Am Ende dürfte die Gesamtsumme noch deutlich höher sein.

Fluthelfer: Am Kampf gegen die Flut waren nach Angaben des Innenministeriums bisher 130.000 Helfer des Bundes beteiligt. Außer Bundeswehr, Bundespolizei, Technischem Hilfswerk und Tausenden Freiwilligen gibt es zahlreiche Organisationen, die hauptberuflich oder ehrenamtlich mitwirken.