Verena Becker, geboren am 31. Juli 1952 in Berlin-Wilmersdorf, gehörte in Deutschland zu den Links-Terroristen der ersten Stunde. Die radikale Feministin schloss sich zunächst Anfang der 70er-Jahre der RAF-nahen “Bewegung 2. Juni“ an.

Nach einem Bombenanschlag auf den britischen Yachtklub in Westberlin, bei dem ein Bootsbauer starb, erhielt Becker dafür eine sechsjährige Haftstrafe. Doch am 27. Februar 1975 entführte die "Bewegung 2. Juni" den Berliner CDU-Spitzenkandidaten Peter Lorenz und presste damit unter anderem Verena Becker frei. Die Entlassenen wurden in den Jemen ausgeflogen, wo sie in palästinensischen Ausbildungslagern mit Komplizen der RAF zusammentrafen. Verena Becker wechselte zur RAF. Zur Befreiung der inhaftierten RAF-Spitze beschlossen die Terroristen die "Offensive 77", deren Start die Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback war. Inzwischen wurden DNA-Spuren von Verena Becker am RAF-Bekennerschreiben zum Mord an Buback gefunden. Sie selbst wurde schon am 3. Mai 1977 festgenommen. Als die RAF-Komplizen Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer und die Lufthansa-Maschine "Landshut" entführt hatten, stand auch Verena Becker auf der Austauschliste. Zu der Zeit saß sie mit der RAF-Spitze Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in Stuttgart-Stammheim ein. 1989 wurde Verena Becker begnadigt.