Am Ende seines Besuchs gedenkt er der getöteten deutschen Soldaten. Ein Flug zum Außenposten Point North musste gestrichen werden.

Masar-i-Scharif. Bundespräsident Joachim Gauck hat am letzten Tag seines Afghanistan-Besuchs der dort getöteten deutschen Soldaten gedacht. Im Ehrenhain des deutschen Feldlagers bei Masar-i-Sharif entzündete er ein Grablicht für die Toten. Beim Einsatz in Afghanistan sind bisher 52 deutsche Soldaten ums Leben gekommen. Ein Militärgeistlicher verlas bei der Zeremonie einige ihrer Namen. Gemeinsam mit Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker hielt Gauck für einen Moment inne im Gebet.

Wegen schlechten Wetters musste Gauck den vorgesehenen Besuch des befestigten Außenposten „Operation Point North“ absagen. Dort wollte er sich über den Einsatz der etwa 600 dort stationierten deutschen Soldaten informieren. Point North in der Unruheprovinz Baghlan gilt als relativ gefährlicher Standort der Bundeswehr.

Dort wollte Gauck auch mit afghanischen Polizei-und Armeekommandeuren sprechen und sich die Beseitigung von Sprengfallen demonstrieren lassen. Nach Angaben der Bundeswehr machte dichter Nebel sichere Starts und Landungen dort jedoch unmöglich. Stattdessen wurde eine Videokonferenz Gaucks mit dem Standort angesetzt.

Zuvor war Gauck in Masar-i-Scharif auch mit dort stationierten US-Verbänden zusammengetroffen. Bei einem Frühstück mit US-Soldaten ließ er sich über Einzelheiten der Zusammenarbeit der internationalen Truppen unterrichten. Gauck zeichnete zwei US-Verbände mit Fahnenbändern für ihr Engagement aus. In Masar sind noch insgesamt 5500 Soldaten stationiert, unter ihnen etwa 2000 der noch 4500 deutschen Truppen im Land. Ende 2014 soll das Engagement der internationalen ISAF-Schutztruppe beendet sein.

Am Vortag hatte er in Kabul dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai weitere deutsche Unterstützung zugesagt. Gleichzeitig mahnte er zu Fortschritten beim Aufbau eines demokratischen Systems und bei der Umsetzung der Menschenrechte. Für zivile Aufbauhilfe in Afghanistan stellt Deutschland 430 Millionen Euro pro Jahr bereit.